Waffen am Holster erlaubt In Texas darf der echte Cowboy zurückkehren
Da können Kritiker nach tödlichen Unfällen noch so sehr eine Verschärfung der US-Waffengesetze fordern, das konservative Amerika bleibt unbeirrt. Im Gegenteil. Texas, Land der Cowboys, lockert sogar sein Waffengesetz: Dort dürfen Bürger mit Waffenschein ihre Revolver, Pistolen und dergleichen nun wieder offen im Holster zur Schau stellen. Wie früher im Wilden Westen.
Beide Parlamentskammern des Bundesstaats im mittleren Süden der USA billigten ein entsprechendes Gesetz. Gouverneur Greg Abbott, natürlich Republikaner, hat seine Unterschrift bereits zugesagt.
Bisher hat Texas seinen Bürgern mit einer entsprechenden Lizenz nur erlaubt, ihre Waffen unter der Kleidung zu tragen. Ähnliche Verbote, Waffen offen zu zeigen, gibt es nur in fünf weiteren US-Staaten. Befürworter des Rechts zum Waffentragen, das in der US-Verfassung verbrieft ist, sind seit Jahren gegen die Beschränkung in Texas Sturm gelaufen.
Die Abstimmungen im Parlament in Austin verliefen entlang der Parteilinien: Republikaner, traditionell stark in der Mehrheit, stimmten für die Lockerung, Demokraten dagegen. Am Ende ging das Votum im Abgeordnetenhaus des Staats 102 zu 43 aus, im Senat 20 zu elf.
Polizei war erst dagegen
Die texanische Polizei hatte den Gouverneur zunächst zum Veto aufgefordert. Aber dabei ging es nur um die Frage, ob Polizeibeamte moderne Möchtegern-Cowboys einfach so kontrollieren dürfen. Nachdem eine ursprünglich geplante Klausel gestrichen wurde, dürfen sie dies auch weiterhin tun. Damit waren die Gesetzeshüter mit der Neuerung einverstanden.
Die Genehmigung zum Waffentragen können in Texas Erwachsene beantragen, die über 21 Jahre alt sind und einen praktischen und theoretischen Kurs absolviert haben. Mögliche Vorstrafen werden geprüft. Rund 850.000 Texaner (der Bundesstaat hat 25 Millionen Einwohner) haben derzeit eine Lizenz zum Tragen verborgener Waffen. Die Zahl geht seit Jahren steil nach oben.