Todesstrafe Utah plant Wiedereinführung von Erschießungskommandos
Im US-Bundesstaat Utah wird lautstark über eine Wiedereinführung von Erschießungskommandos nachgedacht. Der Republikaner Paul Ray hat laut "Salt Lake City Tribune" einen entsprechenden Vorschlag eingereicht. Demnach sollen Erschießungskommandos in Aktion treten, sollte es bis 30 Tage vor der Hinrichtung nicht gelingen, den Giftcocktail für eine Tötung durch die Giftspritze zu beschaffen.
Bislang wird die Todesstrafe im Mormonen-Staat mittels solcher Giftspritzen vollstreckt. Doch die Kritik an dieser Methode wird immer lauter. Oft kämpfen Todeskandidaten nach Injektion des Gift-Cocktails sichtbar mit Schmerzen. Zudem sind die benötigten Chemikalien immer schwerer zu besorgen. "Ich bin sicher, dass es beim Erschießen einen kurzen Schmerz gibt", sagte Ray. "Aber dem Todeskandidaten bleiben unwürdige Qualen und das Schnappen nach Luft erspart, die bei jeder Injektion zu beobachten sind."
43-minütiger Todeskampf nach Giftspritze
Ray bezieht sich in seiner Argumentation auch auf die Hinrichtung des Mörders und Vergewaltigers Clayton Lockett im April in Oklahoma. Locket wand sich nach der Injektion des Giftes 43 Minuten im Todeskampf vor Schmerzen, bevor er schließlich einen tödlichen Herzinfarkt erlitt.
Heute beschäftigte sich ein Ausschuss aus Rechtsexperten in Salt Lake City mit Rays Anliegen. Einen Entschluss oder eine Empfehlung an den Gouverneur gab es jedoch noch nicht. Der Ausschuss hat sich auf Januar 2015 vertagt.
Utah hat die Vollstreckung der Todesstrafe durch Erschießen im Jahr 2004 verboten. Die Verurteilten, die sich noch vorher für diese Methode der Hinrichtung entschieden hatten, durften auch noch nach 2004 erschossen werden. Zuletzt trat ein Erschießungskommando am 18. Juni 2010 in Aktion. Damals wurde Ronnie Lee Gardner wegen Mordes hingerichtet.