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USA verlieren ihr Selbstbewusstsein: Weltmacht ja, Weltpolizist nein


Weltmacht ja, Weltpolizist nein
Selbstbewusstsein der USA schwindet

Von t-online, dpa
Aktualisiert am 04.12.2013Lesedauer: 2 Min.
US-Präsident Barack Obama im Weißen HausVergrößern des Bildes
Das Oval Office wird nicht mehr als Welt-Kommandozentrale wahrgenommen (Quelle: dpa-bilder)

Die Studie "Amerikas Platz in der Welt 2013" zeichnet das Bild einer Nation mit verlorenem Selbstbewusstsein, die sich ungeliebt fühlt. Die USA sollen Weltmacht bleiben, aber nicht mehr Weltpolizist spielen.

Viele sehen die Macht schwinden. Über die Hälfte (53 Prozent der vom Pew-Institut Befragten) meint, dass ihr Land eine weniger wichtige Rolle in der Welt spielt als vor zehn Jahren. Noch 2004 glaubten das lediglich 20 Prozent der Amerikaner.

Andere Länder sich selbst überlassen

Gut jeder Zweite (52 Prozent) findet, dass sich Washington künftig mehr um seine eigenen Angelegenheiten kümmern sollte. Diese Gruppe ist auch der Meinung, dass die anderen Länder selbst mit ihren Problemen fertig werden sollten.

Offenbar ist dies eine Lehre aus Kriegseinsätzen wie in Afghanistan. Nur 31 Prozent sagen, dass dieser Krieg die USA sicherer gemacht hat. Zugleich erkennen die meisten Befragten in Terrorgruppen wie Al-Kaida die größte Bedrohung.

Militärische Supermacht bleiben

Darum soll die Nation wachsam und gerüstet bleiben. Mehr als die Hälfte (56 Prozent) der Befragten ist der Meinung, dass die USA ihren Status als einzige militärische Supermacht wahren sollte. Mehr als zwei Drittel halten die USA auch noch immer für die führende militärische Weltmacht.

Die Umfrage transportiert kein Zurück zum Isolationismus, der spätestens mit dem Zweiten Weltkrieg aufgegeben wurde. Jedenfalls sagen die meisten Amerikaner - aus wirtschaftlichen Erwägungen heraus, dass die Vorzüge der Beteiligung am Weltmarkthandel die Risiken überwiegen.

China als Wirtschaftsmacht Nummer eins anerkannt

Aber nur 31 Prozent sprechen von den USA als führende ökonomische Weltmacht, 48 Prozent nennen China. Ein Trend der letzten Jahre. Zuletzt lag die USA 2008 in diesem Punkt an der Spitze.

Den Amerikanern wird auch massiv bewusst, dass ihr Ansehen schwindet. 70 Prozent sind der Meinung, dass ihr Land international weniger respektiert wird als in der Vergangenheit. Noch Anfang 2012 waren nur 56 Prozent dieser Ansicht gewesen.

Deutschland ist beliebt

Auch zum jüngsten Spähskandal des US-Geheimdienstes, der weltweit für Empörung sorgte, wurden die Bürger befragt. Der Enthüller Edward Snowden galt stets als Landesverräter. 55 Prozent sind nun laut Umfrage der Meinung, die Aufklärungsarbeiten des Ex-Geheimdienstmitarbeiters hätten den Interessen der USA geschadet. Nur 39 Prozent sind aber der Ansicht, die Überwachungen von Telefon und Internet dienten der nationalen Sicherheit.

Deutschland steht hoch in der Gunst der Amerikaner, ergab die Studie. Demnach haben 67 Prozent eine positive Meinung über unser Land. Noch beliebter sind Kanada, Großbritannien und Japan, das Schlusslicht bilden China, Russland und Saudi-Arabien.

Das Pew-Institut hat vom 30. Oktober bis zum 6. November insgesamt gut 2000 US-Bürger in allen Bundesstaaten und Washington D.C. befragt.

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