"Das darf nie wieder geschehen" Blinken droht Chinas Top-Diplomat mit Konsequenzen
Die USA machen weiter Druck auf China: Außenminister Antony Blinken fand deutliche Worte beim Treffen mit seinem Amtskollegen Wang Yi.
US-Außenminister Antony Blinken ist am Samstag am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz mit dem chinesischen Top-Diplomaten Wang Yi zu Gesprächen zusammengetroffen. Blinken habe Wang auf die Verletzung der US-Souveränität durch einen chinesischen Überwachungsballon angesprochen und betont, "dass diese unverantwortliche Tat nie wieder geschehen dürfe", teilte Ned Price, Sprecher des US-Außenministeriums, mit.
Vor dem Hintergrund der angespannten Beziehungen zwischen beiden Ländern, nicht zuletzt wegen des Abschusses eines mutmaßlichen chinesischen Spionageballons vor der US-Küste, war über ein Treffen der beiden Diplomaten in München spekuliert worden.
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Warnung vor materieller Unterstützung Russlands
Blinken warnte China vor "Konsequenzen", sollte Peking Russland "materielle Unterstützung" zukommen lassen. Gleichzeitig betonte er, die USA wolle "keinen Konflikt" mit China und unterstrich die Bedeutung eines diplomatischen Dialogs und offener Kommunikationswege "zu jeder Zeit".
Die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua berichtete nach dem Treffen, Wang habe "Chinas harte Haltung in dem sogenannten Luftschiff-Vorfall klar gemacht". Zudem habe er die USA aufgefordert, "den Kurs zu ändern, den Schaden anzuerkennen und zu reparieren, den ihre exzessive Gewaltanwendung den US-chinesischen Beziehungen zugefügt hat". Laut Xinhua fand das Gespräch in München auf Wunsch der US-Seite statt.
Wang hatte den USA zuvor in der Affäre um den im US-Luftraum abgeschossenen mutmaßlichen chinesischen Spionageballon eine "hysterische und absurde" Reaktion vorgeworfen. In einer Rede bei der Münchner Sicherheitskonferenz beschuldigte er die US-Regierung am Samstag, eine "fehlgeleitete" Sicht von China zu haben und Pekings Ansehen "beschmutzen" zu wollen.
China spielt Ballonaffäre herunter
China fordere die USA auf, nicht derart "absurde Dinge" zu tun, nur um "die Aufmerksamkeit von innenpolitischen Problemen abzulenken", sagte Wang. "Es gibt viele Ballons aus vielen Ländern am Himmel. Wollt ihr jeden einzelnen davon abschießen?" fragte der chinesische Top-Außenpolitiker ironisch.
Der tagelange Überflug des mutmaßlichen chinesischen Spionageballons über mehrere hochgeheime US-Atomwaffenlager hatte zu einem Eklat zwischen Washington und Peking geführt. Blinken sagte kurzfristig einen geplanten Besuch in Peking ab.
Ein US-Kampfjet schoss den Ballon schließlich am 4. Februar über dem Meer ab. Das US-Militär barg im Anschluss Trümmerteile, die nun untersucht werden. Peking bezeichnet den Ballon als Wetterballon und weist Spionagevorwürfe zurück.
- Nachrichtenagentur afp