"Enorme Explosion" Iran meldet Luftangriff auf Basis in Syrien
Der Iran meldet eine schwere Explosion auf einer Basis der Revolutionsgarden in Syrien. Ein unbekanntes Kampfflugzeug habe den Stützpunkt bei Aleppo angegriffen.
Nur einen Tag nach den Luftangriffen der USA, Frankreichs und Großbritanniens auf Einrichtungen des syrischen Chemiewaffenprogramms hat es in Syrien offenbar erneut einen Angriff gegeben. Die staatliche iranische Nachrichtenagentur Tasnim meldete am Abend, dass ein unbekanntes Kampfflugzeug eine Lagerhalle südlich von Aleppo attackiert habe.
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"Es kam zu einer enormen Explosion", schrieb Tasnim auf Twitter. Es soll sich um die Basis von Azzan handeln; sie gilt als wichtigste Militäreinrichtung des Iran in der Region Aleppo. Hier sind sowohl Mitglieder der Revolutionsgarden als auch iranisch-geführte Milizen aus Afghanistan, dem Irak und Pakistan untergebracht.
Die Basis liegt etwa zehn Kilometer südlich der von Assad zurückeroberten Stadt Aleppo. Die Front zu syrischen Rebellen ist ebenfalls nur wenige Kilometer entfernt. Von wem der mutmaßliche Angriff ausging, ist noch unklar.
Beobachtungsstelle bestätigt Explosion
Die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte hat die Explosion im Norden des Landes bestätigt. Es sei aber unklar, was die Detonation in der Provinz Aleppo ausgelöst hat. Es könne sich zum Beispiel um eine Explosion in einem Waffendepot oder um einen Luftangriff gehandelt haben. In der Region seien auch afghanische Kräfte stationiert, die in dem Bürgerkrieg wie der Iran auf der Seite des syrischen Machthabers Baschar al-Assad kämpfen. Die Beobachtungsstelle mit Sitz in Großbritannien stützt sich in Syrien auf ein Netz von Informanten.
Der regierungstreue syrische TV-Sender Al-Mayadeen dementierte unterdessen Gerüchte, es habe sich um einen israelischen Luftangriff gehandelt; es sei vielmehr eine elektrische Störung gewesen.
Westmächte wollen nicht weiter attackieren
In der Nacht zum Samstag hatten die USA, Großbritannien und Frankreich einen begrenzten Angriff auf mehrere Ziele der syrischen Armee bei Damaskus und der zentralsyrischen Stadt Homs ausgeführt.
Die Westmächte hatten betont, dass es vorerst bei dieser Attacke auf Einrichtungen zur Entwicklung und Lagerung von Chemiewaffen bleiben werde. Es war eine Vergeltungsaktion für einen mutmaßlichen Giftgasangriff der syrischen Armee auf Zivilisten.
- eigene Recherche
- dpa