Streit um Raketenprogramm Irans Revolutionsgarden drohen der EU
Die Revolutionsgarden haben die Europäische Union vor einer Einmischung in das iranische Raketenprogramm gewarnt. "Sonst betrachten wir auch die Europäer als Bedrohung und werden dementsprechend handeln", sagte Vizekommandeur Hussein Salami.
Er drohte dabei mit der Verlängerung der Reichweite der iranischen Raketen. Die USA gehen mit Sanktionen gegen die iranische Raketenentwicklung vor und wollen die Europäer dazu bringen, sich ihnen anzuschließen.
Teheran betont, dass seine Raketenrüstung lediglich der Verteidigung des Landes diene und nichts mit dem Wiener Atomabkommen von 2015 zu tun habe, das den Iran vom Bau von Atomwaffen abhalten soll. Die Europäer sollten dies anerkennen und das legitime Recht des Irans auf Verteidigung auch mit Raketen nicht infrage stellen.
Reichweite der Raketen noch begrenzt
Laut Salami haben die iranischen Mittelstreckenraketen eine Reichweite von 2000 Kilometern. Das reiche militärstrategisch zur Verteidigung des Landes aus. Auch habe der Iran bisher Europa nicht als Bedrohung angesehen. "Aber wenn sie sich in unser Raketenprogramm einmischen, dann werden wir diese Begrenzung aufheben und die Reichweite unserer Raketen sogar bis Europa erweitern", sagte er.
Auch werde der Iran nicht zulassen, dass Europa darüber entscheide, welches Land die iranische Unterstützung haben solle und welches nicht, sagte Salami. Die Revolutionsgarden sind im Land sehr einflussreich, bestimmen aber nicht die Außenpolitik. Aussagen von IRGC-Kommandeuren sind nicht der offizielle Standpunkt der Regierung. Präsident Hassan Ruhani hat mehrmals heftige außenpolitische Aussagen der IRGC kritisiert, ohne sie verhindern zu können.