Sorge vor nuklearer Aufrüstung Gorbatschow fordert Treffen von Trump mit Putin
Der frühere sowjetische Staatschef Michail Gorbatschow fordert aus Furcht vor einem neuen Wettrüsten ein baldiges russisch-amerikanisches Gipfeltreffen.
US-Präsident Donald Trump sei ein Dreivierteljahr im Amt, doch es habe kein vollgültiges Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin gegeben. "Das ist einfach nicht normal", sagte der 86-jährige Gorbatschow am Dienstag bei einem seiner selten gewordenen Auftritte in Moskau.
"Das Wettrüsten in der Welt wird wieder schneller", warnte der Friedensnobelpreisträger von 1990. Der Einsatz von Atomwaffen werde wieder erwogen. "Das ist fürchterlich", sagte Gorbatschow.
Friedensnobelpreisträger sorgt sich um Weltfrieden
Der ehemalige sowjetische Präsident erinnerte an seine Treffen mit US-Präsident Ronald Reagan, die in den 1980er Jahren den Weg zur nuklearen Abrüstung freigemacht hätten. "Heute gibt es wieder die Sorge, dass wir den Frieden bewahren müssen."
Trump und Putin sind sich beim G20-Gipfeltreffen im Juli in Hamburg begegnet. Das Verhältnis zwischen den USA und Russland ist angespannt wie seit Jahrzehnten nicht. Das System der nuklearen Rüstungskontrolle gilt als brüchig.
Für seine Verdienste um Frieden und Versöhnung wurde Gorbatschow am Dienstag mit dem Ehrenpreis "Der Löwe" der deutschen Nichtregierungsorganisation Human Projects ausgezeichnet.