Nach Gewaltwelle in Myanmar UNHCR rechnet mit Tausenden Flüchtlingen

Nach der neuen Gewaltwelle im der Unruheregion Rhakine im südostasiatischen Myanmar sind nach UN-Angaben mindestens 5200 Menschen in das Nachbarland Bangladesch geflüchtet.
Tausende Angehörige der muslimischen Minderheit der Rohingya hielten sich zudem im Grenzgebiet auf, berichtete ein Sprecher des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) in Genf. Er appellierte an Bangladesch, die Menschen aufzunehmen. Es sei mit weiteren Flüchtlingen zu rechnen.
Nach Kämpfen flohen tausende Rohingya
Die jüngsten Kämpfe brachen nach mehreren Angriffen von Rohingya gegen Polizei- und Militärposten aus. Dabei und bei anschließenden Kämpfen kamen nach Angaben der Regierung mindestens 71 Menschen um.
Die Rhakine-Region ist von Militär weitgehend abgeriegelt. Das UNHCR appellierte an die Regierung von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi, humanitäre Hilfe zuzulassen. Suu Kyi ist Außenministerin, weil die Verfassung ihr das Präsidentenamt verwehrt, leitet aber de facto die Regierung.
Vielen wurde die Staatsbürgerschaft verweigert
Die mehr als eine Million Rohingya gelten im buddhistischen Myanmar als illegale Einwanderer, obwohl viele schon im frühen 19. Jahrhundert mit den britischen Kolonialherren ins Land kamen. Den meisten wird die Staatsbürgerschaft verweigert. Der Großteil der buddhistischen Bevölkerung unterstützt diese Politik. Es kam in den vergangenen Jahren mehrfach zu Unruhen mit Dutzenden Toten. Zehntausende Rohingya wurden seitdem in Internierungslager gezwungen.