Schleuserfahrten nach Europa 13 tote Flüchtlinge: Mildes Urteil für Schlepper-Bande
Im Prozess um den Tod von 13 Flüchtlingen auf dem Mittelmeer hat das Landgericht Traunstein am Freitag drei Schleuser zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.
Der 27 Jahre alte Hauptangeklagte bekam vier Jahre Haft - er soll in der Türkei syrische Landsleute angesprochen und die lebensgefährlichen Bootsfahrten vermittelt haben.
Der Bootsführer, selbst ein Flüchtling, muss für zweieinhalb Jahre ins Gefängnis. Den dritten Angeklagten, der als Vermittler wirkte, verurteilte das Gericht unter Einbeziehung der früheren Strafe zu zwei Jahren auf Bewährung.
Die Schleuserfahrten hatten vom türkischen Izmir über das Mittelmeer nach Griechenland geführt. Bei einer der Passagen im September 2015 stieß das völlig überladene und unbeleuchtete Schlauchboot mit den Flüchtlingen kurz vor der Insel Lesbos nachts mit einem Frachter zusammen. 13 Menschen starben, zwei Kinder werden bis heute vermisst.