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Syrien: Nach Drohung Russlands droht US-Allianz zu bröckeln


Nach russischer Drohung
US-Allianz gegen den IS droht zu bröckeln

Von ap, dpa, reuters, df

Aktualisiert am 20.06.2017Lesedauer: 2 Min.
US-Allianz gegen den IS droht zu bröckelnVergrößern des Bildes
Ein amerikanischer F16-Kampfjet nähert sich im Luftraum über der arabischen Halbinsel einem Tankflugzeug. (Quelle: Hamad I Mohammed/Reuters-bilder)

Im Kampf gegen die Terrormiliz IS in Syrien sind die Luftschläge der USA und ihrer Verbündeten ein entscheidender Vorteil. Doch nach der russischen Drohung gegen Flugzeuge der US-Koalition beginnt die Anti-Terror-Allianz zu bröckeln.

Als erster Verbündeter setzte Australien seine Luftangriffe auf IS-Ziele in Syrien aus. Dies sei eine Vorsichtsmaßnahme, teilte das australische Verteidigungsministerium mit.

Sechs australische Jets bleiben am Boden

Der Schutz australischer Streitkräfte werde regelmäßig als Reaktion auf mögliche Bedrohungen überprüft, hieß es weiter. Australien hat sechs Kampfjets in den Vereinigten Arabischen Emiraten stationiert, mit denen es im Rahmen der US-geführten Koalition Luftangriffe auf Ziele in Syrien und im Irak fliegt.

Nach dem Abschuss eines syrischen Kampfjets durch ein US-Flugzeug am Sonntag hatte das russische Militär angekündigt, Flugzeuge und Drohnen der US-geführten Allianz als potenzielle Ziele ins Visier nehmen, wenn sie westlich des Flusses Euphrat fliegen.

Bundeswehr: Einsatz nicht gefährdet

Die von der USA und ihren Verbündeten unterstützen Demokratischen Kräfte Syriens (SDF) kontrollieren vor allem Gebiete, die auf der Ostseite des Flusses liegen. Bei ihrer Offensive gegen den IS sind die kurdisch dominierten SDF-Truppen aber auch in einige Gebiete westlich des Flusses vorgedrungen.

Auch die Bundeswehr gehört der Allianz an. Sie beteiligt sich mit Aufklärungsflügen am Kampf gegen den IS. Der Einsatz der Bundeswehr-Jets sei aber durch die Konfrontation zwischen den USA und Russland nicht gefährdet, so das Verteidigungsministerium.

"Auswirkungen sind beherrschbar"

"Die Auswirkungen auf den Flugbetrieb sind beherrschbar", sagte ein Sprecher des Ministeriums in Berlin. Man erwarte, dass sich die Lage aufgrund der Entspannungsbemühungen der US-Streitkräfte in den nächsten Tagen wieder normalisiere.

Die Bundeswehr unterstützt von der türkischen Nato-Basis Incirlik aus Luftangriffe der US-geführten Allianz. Die rund 260 Soldaten mit ihren "Tornado"-Aufklärungsjets und einem Tankflugzeug sollen in den nächsten Wochen auf den jordanischen Stützpunkt Al-Asrak umziehen.

Russland spricht von "Akt der Aggression"

Das US-Militär hatte am Sonntag erstmals ein Kampfflugzeug der syrischen Luftwaffe abgeschossen, wie das Pentagon bestätigt hatte. Grund dafür sei ein Angriff auf die Verbündeten gewesen, in deren Nähe Bomben abgeworfen worden seien. Der Abschuss erfolgte laut Angaben des Pentagons in der Nähe der umkämpften Stadt Tabka.

Die russische Regierung sprach daraufhin von einem "Akt der Aggression" und kündigte an, künftig alle Flugobjekte der von den USA angeführten Anti-IS-Allianz im russischen Einsatzgebiet über Syrien als potenzielle Ziele zu betrachten.

Die USA bemühten sich umgehend um Entspannung. Generalstabschef Joseph Dunford kündigte an, an einer Wiederaufnahme der von Russland gekappten Kontakte zur Vermeidung von Zwischenfällen im syrischen Luftraum zu arbeiten.

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