Neue Drohungen aus Nordkorea Kim Jong Un plant Raketen vom Fließband
Nordkoreas Machthaber lobt den Raketenstart vom Sonntag als "perfekt". Laut nordkoreanischen Angaben handelte es sich um eine Feststoffrakete - der gleiche Typ war schon vor rund drei Monaten getestet worden. Nun kündigt Kim Jong Un die Massenproduktion von Raketen an.
Von Deeskalation ist im Konflikt um mögliche Atomraketen keine Spur. Nordkorea hat nach seinem Test einer Mittelstreckenrakete vom Wochenende eine Massenproduktion der Waffe angekündigt. Staatschef Kim Jong Un habe den Probestart beobachtet, als Erfolg gewertet und angeordnet, die Rakete solle schnell in großer Zahl gebaut und für den Einsatz aufgestellt werden. Zudem sind weitere Raketentests geplant.
Bei dem Start am Wochenende wurden laut der nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA die technischen Kennzahlen der Feststoffrakete des Typs Pukguksong-2 überprüft und die Anpassungsfähigkeit des Geschosses unter unterschiedlichen Kampfbedingungen bestimmt.
Kims Raketen können US-Stützpunkte erreichen
Schon im Februar hatte Pjöngjang ein solches Modell getestet. Der südkoreanische Generalstab hatte angegeben, die Rakete sei Richtung Osten rund 500 Kilometer weit geflogen und habe eine maximale Höhe von 560 Kilometern erreicht. Sie könnte damit bei einer anderen Flugbahn nicht nur Südkorea und Japan erreichen, wo etwa 80 000 US-Soldaten stationiert sind, sondern auch US-Stützpunkte im Pazifik.
Das Geschoss ist eine landgestütze Version einer U-Boot-Rakete. Feststoffraketen können weit schneller abgefeuert werden als Flüssigstoffraketen, weil sie nicht vorher betankt werden müssen. Wenn eine Flüssigtreibstoffrakete betankt wird, können Satelliten dies unter anderem an Tankwagen erkennen, so dass es eine längere Vorwarnzeit für Gegenmaßnahmen gibt.
Nukleare Drohungen richtung US-Regierung aus Pjönjang
Vor einer Woche hatte Pjöngjang bereits eine Rakete abgefeuert, die so hoch und so lange flog wie nie zuvor. Experten halten es für möglich, dass sie Ziele wie Hawaii oder Alaska erreichen könnte. Nordkorea hatte auch diesen Test als Erfolg gewertet und zudem erklärt, die Rakete könne einen nuklearen Sprengkopf tragen.
Außerdem arbeitet Nordkorea an einer Interkontinentalreakte, die auch große US-Städte erreichen könnte. Satellitenaufnahmen legen zudem nahe, dass Nordkorea jederzeit einen weiteren Atomtest durchführen könnte.
Konflikt zwischen Trump und Kim Jong-Un spitzt sich zu
KCNA zufolge sind die Raketenentwicklungen die Antwort auf die Politik von US-Präsident Donald Trump. Der Präsident selbst äußerte sich nicht zu dem jüngsten Test. Sein Außenminister Rex Tillerson sagte am Sonntag, es sei noch zu früh, um zu bewerten, ob der internationale Druck auf Nordkorea Wirkung zeige.
"Hoffentlich bekommen sie die Botschaft, dass der Pfad, ihr Atomwaffenprogramm fortzusetzen, nicht der Weg zu Sicherheit und sicherlich nicht zu Wohlstand ist", sagte er dem US-Fernsehsender Fox News. Die fortlaufenden Tests seien enttäuschend und verstörend.