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Syrien-Konflikt: 80 Kinder bei Anschlag auf syrischen Bus-Konvoi getötet


Anschlag auf syrischen Konvoi
Die meisten Opfer des Attentats waren Kinder

Von ap
Aktualisiert am 17.04.2017Lesedauer: 2 Min.
Die Autobombe hinterließ verwüstete Busse.Vergrößern des Bildes
Die Autobombe hinterließ verwüstete Busse. (Quelle: dpa-bilder)

Der Bombenanschlag auf einen Evakuierungskonvoi hat laut Angaben von Aktivisten 126 Todesopfer gefordert. Unter ihnen waren rund 80 Kinder und 13 Frauen, teilte der Leiter der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdurrahman mit.

Eigentlich sollten die Personen in Sicherheit gebracht werden, doch eine Autobombe tötete am Samstag die Insassen des Konvois, unter denen viele Regierungsanhänger waren. Eine kleine Augenzeugin berichtet über die perfiden Einzelheiten des Anschlags.

Mann lockt Kinder mit Chips an

Der Anschlag hatte vor allem Zivilisten aus den Orten Fua und Kafraja getroffen, die seit Stunden auf ihre Abfahrt in Bussen warteten. Ein verletztes Mädchen berichtete dem Fernsehsender Al-Manar, ein Mann in einem Auto habe den Kindern, sie seit Jahren unter Nahrungsmittelknappheit leiden, Kartoffelchips angeboten. Als zahlreiche Minderjährige zusammenströmten, sei die Bombe hochgegangen und habe viele in Stücke gerissen. Auch ihre Geschwister seien tot.

Wer für den Anschlag am Samstag verantwortlich ist, blieb unklar. Sowohl die Terrormiliz Islamischer Staat als auch die mit Al-Kaida verbundene Fatah al-Scham haben schon Zivilisten in regierungstreuen Gegenden attackiert.

5000 Menschen wurden nach Aleppo gebracht

Die der Opposition nahestehende Beobachtungsstelle und ein von der libanesischen Hisbollah betriebener Fernsehsender berichteten am Sonntag übereinstimmend, aus den von Rebellen belagerten Dörfern Fua und Kafraja sollten 3000 Menschen gebracht werden, aus den von Regierungstruppen belagerten Orten Sabadani und Madaja 200. Alle vier Orte werden seit Jahren belagert - Fua und Kafraja von den Rebellen, Sabadani und Madaja von der Regierung. Die Aktion zum Austausch von Zivilisten wird von den Vereinten Nationen nicht überwacht.

Abdurrahman sagte, nach dem Anschlag seien 2200 Menschen in 60 Bussen in von Rebellen kontrollierte Gebiete im Norden des Landes gebracht worden. Das syrische Staatsfernsehen meldete, 50 Busse und 20 Krankenwagen hätten etwa 5000 Menschen aus Fua und Kafraja in die Stadt Aleppo gebracht, die von der Regierung kontrolliert wird.

IS fordert weitere Todesopfer

Als die Evakuierungen am Sonntag weitergehen sollten, schlugen vom IS abgefeuerte Granaten in Gebieten der Stadt Dair as-Saur ein, die von der Regierung kontrolliert wird. Dabei wurden nach Angaben der staatlichen syrischen Nachrichtenagentur Sana zwei Mitglieder einer russischen Mediendelegation verletzt.

Im Osten Syriens wurden bei einem Luftangriff der von den USA geführten Koalition gegen den IS in dem Dort Sukkarie acht Zivilisten getötet, wie die Aktivistenorganisation Dair Essor 24, die Verbrechen des IS beobachtet.

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