"Nordkorea sucht Ärger" Trump kontert Kriegsdrohung bei Twitter
Nach Pjöngjangs Drohung mit einem Atomkrieg kontert US-Präsident Donald Trump selbstbewusst. Das "Problem" könnten die Vereinigten Staaten alleine lösen.
Im Konflikt mit Nordkorea verschärfte Trump den Ton verschärft weiter. Die Kriegsdrohung aus Pjöngjang gegen sein Land erwiderte der US-Präsident mit den Worten "Nordkorea sucht Ärger".
In der Konfrontation mit Machthaber Kim Jong Un seien die USA nicht auf die Hilfe anderer Nationen angewiesen, betonte Trump. "Wenn China uns helfen würde, wäre das großartig", schrieb er auf Twitter. "Wenn nicht, werden wir das Problem ohne sie lösen." Seine Botschaft beendete der Präsident mit dem Anfeuerungsruf "U.S.A.".
Die Führung in Pjöngjang hatte zuvor mit einem Atomangriff auf die USA gedroht, sollte es Anzeichen für einen amerikanischen Erstschlag geben. "Unsere starke Revolutionsarmee beobachtet aufmerksam jede Bewegung feindlicher Elemente. Dabei haben unsere Atomstreitkräfte die US-Invasionsstützpunkte nicht nur in Südkorea und im Pazifik im Visier, sondern auch auf dem amerikanischen Festland", hieß es in der amtlichen Zeitung "Rodong Sinmun". Auch Russland warnte die USA vor einem Eingreifen.
Nervosität vor Geburtstag des Staatsgründers
Gründe für die Nervosität sind die Entsendung eines US-Flugzeugträgers und weiterer Kriegsschiffe in Richtung der koreanischen Halbinsel, die Tagung der Obersten Volksversammlung in Pjöngjang und der bevorstehende 105. Geburtstag von Staatsgründer Kim Il Sung. Nordkoreas Führung nahm solche Jahrestage oft zum Anlass für demonstrative Tests seiner atomaren Sprengsätze. Im vergangenen Jahr war dies zweimal der Fall.
Der amtierende Präsident Südkoreas, Hwang Kyo Ahn, sagte, er rechne mit "weiteren Provokationen" des Nordens und nannte einen Atomtest denkbar. Auf Satellitenbildern waren erhöhte Aktivitäten auf dem Atom-Testgelände Punggye Ri zu erkennen.
Kims Langstreckenraketen bereiten Sorge
Die USA befürchten, dass das Land schon bald in der Lage sein könnte, Langstreckenraketen mit Atomwaffen zu bestücken und damit das US-Territorium anzugreifen. Die Regierung in Washington machte deutlich, dass sie auch eine Militäraktion in Betracht zieht, um dies zu verhindern.
Offenbar war der jüngste Raketenangriff auf die syrische Luftwaffe auch ein Fingerzeig an Nordkorea, dass Trump notfalls schnell und entschlossen handeln würde. Am Sonntag beorderte er den vom Flugzeugträger "Carl Vinson" geführten Flottenverband von Singapur aus in die Gewässer vor der koreanischen Halbinsel, um Nordkorea von seinem Atomprogramm abzubringen. Nach Angaben von US-Regierungsvertretern wird es noch länger als eine Woche dauern, bis der Flottenverband das Gebiet erreicht.
"Wir betteln niemals um Frieden"
Das nordkoreanische Außenministerium warnte in martialischen Tönen, die "rücksichtslosen Aktionen für eine Invasion haben eine ernste Phase erreicht". Die amtliche Nachrichtenagentur KCNA zitierte einen Ministeriumssprecher mit der Drohung: "Wir betteln niemals um Frieden, sondern werden härteste Gegenschläge gegen die Provokateure unternehmen, um uns mit machtvoller Waffengewalt zu verteidigen."
Der syrische Präsident Baschar al-Assad schickte Nordkorea ein Glückwunschschreiben zum bevorstehenden Jahrestag, verbunden mit harscher Kritik an der "Expansionspolitik" von Großmächten. "Die beiden befreundeten Länder feiern diesen Jahrestag und führen zugleich einen Krieg gegen die wilden Ambitionen von Großmächten, alle Länder ihrer Expansionspolitik und Dominanz zu unterwerfen und ihnen das Recht auf Selbstbestimmung zu rauben", zitierte die russische Nachrichtenagentur TASS aus dem Schreiben. Die USA hatten als Reaktion auf einen den Regierungstruppen zugeschriebenen Giftgasangriff am Freitag einen syrischen Stützpunkt mit Raketen angegriffen.
Moskau befürchtet US-Militäraktion
Russland selbst zeigte sich sehr besorgt über das amerikanische Vorgehen. "Wir sind echt besorgt darüber, was Washington mit Nordkorea vorhat, nachdem es die Möglichkeit einer einseitigen Militäraktion angedeutet hat", heißt es in einer Erklärung des Außenministeriums.
Die USA fordern auch schärfere wirtschaftliche Strafmaßnahmen gegen Nordkorea. Trump drängte daher vergangene Woche seinen chinesischen Kollegen Xi Jinping bei einem Treffen in Florida, China möge den Druck auf Nordkorea erhöhen, damit es sein Atomprogramm einschränke. Er habe Xi erläutert, dass China ein deutlich günstigeres Handelsabkommen mit den USA erhalten könnten, wenn es das "Nordkorea-Problem" löse, twitterte Trump.
Anscheinend setzte China inzwischen auch schon seine Ankündigung um, als Sanktion gegen Nordkorea keine Kohle mehr von dort anzunehmen. Eine Flotte vollbeladener nordkoreanischer Kohlefrachter kehrte von chinesischen Häfen zurück, wie satellitengestützte Reuters-Schifffahrtsdaten zeigten. Chinesischen Handelskreisen zufolge hat die Regierung in Peking am Freitag Importeure angewiesen, Kohle aus Nordkorea nicht mehr anzukaufen.