Konflikt mit Kim Jong Un US-Flugzeugträger nimmt Kurs auf Nordkorea
Donald Trump drohte unlängst mit einem Alleingang im Konflikt um Nordkorea. Nun schicken seine Streitkräfte einen Flottenverband zur koreanischen Halbinsel.
Die USA haben eine Flugzeugträgergruppe in Richtung Korea entsendet. Dies sei eine Reaktion auf die jüngsten "Provokationen" Nordkoreas, sagte ein Sprecher des Pentagon dem Sender CNN.
Der Flugzeugträger USS Carl Vinson sei mit seinen Begleitschiffen in Singapur ausgelaufen und nun auf dem Weg nach Korea, hieß es beim Pazifikkommando der US-Streitkräfte. Die Gruppe war seit 18. Februar auf Patrouillenfahrt im Südchinesischen Meer unterwegs.
Die größte Bedrohung in der Region stelle nach wie vor Nordkorea durch sein "rücksichtsloses, unverantwortliches und destabilisierendes" Raketen- und Atomprogramm dar, sagte Dave Benham vom US-Pazifikkommando.
Auch zwei Zerstörer unterwegs
Zu der Gruppe von Schiffen gehören neben dem Flugzeugträger der Nimitz-Klasse auch zwei Lenkwaffenzerstörer und ein Kreuzer. Ursprünglich sollte die Gruppe in Australien Halt machen.
Nordkorea unterhält trotz umfassender Sanktionen seit Jahren ein Atomwaffenprogramm. Seit 2006 hat das Land insgesamt fünf Atomwaffentests vorgenommen, davon zwei im vergangenen Jahr. Experten gehen anhand von Satellitenaufnahmen davon aus, dass derzeit ein sechster Test vorbereitet werden könnte.
USA besorgt wegen Pjöngjangs Raketen
Zugleich arbeitet die Führung in Pjöngjang an der Entwicklung von Langstreckenraketen, mit denen atomare Sprengköpfe bis in die USA getragen werden könnten. US-Geheimdienstbeamten zufolge könnte Pjöngjang in weniger als zwei Jahren einen Atomsprengkopf entwickeln, der das US-Festland erreichen könnte.
US-Präsident Donald Trump hatte zuletzt gedroht, die USA seien notfalls zu einem Alleingang bereit, wenn China im Streit um das nordkoreanische Atomprogramm nicht den Druck auf Pjöngjang erhöhe. Angesichts des jüngsten US-Angriffs auf eine syrische Luftwaffenbasis als Reaktion auf einen mutmaßlichen Giftgas-Angriff vor wenigen Tagen erscheinen die Drohungen gegen Nordkorea zunehmend glaubhafter.
Kim droht Trump
Nordkorea wiederum hatte gedroht, zu einem "erbarmungslosen Schlag" bereit zu sein, falls das Land von den USA provoziert werde. Die Führung in Pjöngjang hatte zuletzt den US-Raketenangriff in Syrien mit scharfen Worten kritisiert und als Beleg für die Notwendigkeit seines eigenen Atomprogramms bezeichnet. Die "Wirklichkeit" zeige, "dass wir Stärke mit Stärke gegenübertreten müssen", hieß es von Außenministerium in der nordkoreanischen Hauptstadt.
Analysten hatten erklärt, der US-Luftangriff in Syrien habe eine klare Botschaft an Nordkorea enthalten, dass die US-Regierung nicht vor einer militärischen Option zurückschrecke.