Konflikt schaukelt sich weiter hoch Russland will Nato-Aufrüstung nicht tatenlos hinnehmen
Der Konflikt zwischen Russland und der Nato schaukelt sich immer weiter hoch: Der Kreml will die Aufrüstung des Militärbündnisses im Osten nicht unbeantwortet lassen.
Das westliche Militärbündnis nähere sich in Staaten der ehemaligen Sowjetunion der russischen Grenze, meinte Nikolai Patruschew, Sekretär des Nationalen Sicherheitsrates, im sibirischen Ulan-Ude. Dies könne Russland nicht ignorieren, sagte er der Agentur Tass zufolge.
Die Nato hatte am Mittwoch in Brüssel beschlossen, ihre schnellen Eingreifkräfte auf bis zu 40.000 Soldaten aufzustocken. Damit reagiert das Bündnis auf wachsende Spannungen mit Russland im Zuge der Ukraine-Krise.
In den vergangenen Monaten hat die Nato zudem ihre Manöver in Osteuropa massiv verstärkt. Alleine im Juni übten dort 14.000 Soldaten.
USA wollen Speerspitze massiv unterstützen
Die USA kündigten unterdessen in der Nato-Zentrale in Brüssel an, die sogenannte Speerspitze, den schnellsten Teil der Nato-Eingreiftruppe, mit spezialisierten Kräften massiv zu unterstützen. Dazu zählen laut Verteidigungsminister Ashton Carter unter anderem Kampfhubschrauber, Luftraumüberwachung, Tankflugzeuge und Kräfte für Spezialoperationen.
Ihre permanent in Europa stationierten Streitkräfte wollen die USA allerdings nicht aufstocken. Die Ausweitung der Nato-Manöver werde durch Truppen-Rotation bewältigt, sagte Carter. Derzeit sind 65.000 US-Soldaten in Europa stationiert. Zum Vergleich: Der Bundeswehr gehören rund 180.000 Soldaten an.
Putin: "Wir haben keine aggressiven Pläne"
Kremlchef Wladimir Putin beteuerte seinerseits in Moskau, Russland wolle niemanden bedrohen. "Wir haben keine aggressiven Pläne", sagte er bei einem Treffen mit Absolventen einer Militärakademie.