19-Jähriger läuft über Nordkoreanischem Soldaten glückt direkte Flucht nach Südkorea
Ein junger Soldat aus Nordkorea ist nach Südkorea geflohen - über die angeblich am schwersten bewachte Grenze der Welt. Der 19-Jährige ist wohl der erste Soldat, dem dies seit Jahren gelang. Er wird derzeit nach seinen Motiven befragt.
Der Soldat habe die Grenze zu Fuß nahe der nordöstlich von Seoul gelegenen Grenzstadt Hwachon überquert. Das berichtete das Verteidigungsministerium in Seoul. Bei dem Übertritt der Grenze sei kein Schuss gefallen.
"Er äußerte seinen Wunsch überzulaufen"
Der Mann habe sich den Grenzposten als Gefreiter der Volksarmee vorgestellt, meldete das Militär. Das soll im südlichen Teil der vier Kilometer breiten demilitarisierten Zone gewesen sein. "Er äußerte dann seinen Wunsch überzulaufen", zitierte die Nachrichtenagentur Yonhap einen Militärvertreter.
Der Soldat erzählte nach der gelungenen Flucht, er sei regelmäßig geschlagen worden. Er habe sich zudem über das kommunistische System beschwert.
Seltene Fluchtversuche über die innerkoreanische Grenze
Zahlreiche Menschen flüchten jedes Jahr vor Hunger oder Unterdrückung durch das stalinistische Regime aus dem abgeschotteten Nordkorea. Sie gelangen dann in den meisten Fällen über Drittländer - besonders China - nach Südkorea.
Fluchtversuche von Soldaten oder Zivilisten direkt über die Grenze nach Südkorea sind hingegen selten. Der Grenzübertritt des 19-jährigen Soldaten war laut Yonhap das erste Mal seit Oktober 2012, dass das einem Volksarmisten glückte.
Seit dem Ende des Koreakriegs 1953 herrscht Waffenstillstand zwischen Nord- und Südkorea. Ein Friedensvertrag wurde allerdings nie unterzeichnet.
