Kriegsschiffe im Mittelmeer Russland und China demonstrieren ihr mächtiges Bündnis

In Zeiten der Krise mit dem Westen lässt Russland erneut seine Muskeln spielen und setzt auf den Schulterschluss mit China: Zehn Kriegsschiffe starten zu einer ersten gemeinsamen Marineübung im Mittelmeer.
Die Schiffe liefen am Montag bei einer Eröffnungszeremonie aus dem russischen Schwarzmeerhafen Noworossijsk nahe der Halbinsel Krim aus, berichteten Agenturen.
Alles, nur keine Provokation
Ein chinesischer Armeesprecher hatte Ende April mitgeteilt, dass dabei auch mit scharfer Munition geschossen werden solle. Ein Ziel sei es, den Einsatz in "fernen Gewässern" zu proben. Man wolle damit aber nur die friedliche Kooperation beider Länder stärken, so der chinesische Armeesprecher
Auch der russische Vize-Verteidigungsminister Anatoli Antonow beschwichtigte offiziell: "Die Übung richtet sich nicht gegen eine dritte Partei und hängt nicht mit der politischen Lage in der Region zusammen."
Signal an den Westen
Ziel der zehntägigen Übung (bis 21. Mai) sei es, Maßnahmen zum Schutz der Schifffahrt zu entwickeln. Ein weiteres gemeinsames Seemanöver der beiden Länder ist im August im Japanischen Meer geplant.
Doch während des anhaltenden Ukraine-Konflikts gilt die Übung als Signal, dass Moskau in Peking einen mächtigen Verbündeten hat. Russland wirbt offen für eine enge wirtschaftliche und militärische Partnerschaft mit China.
Xi Jinping als Ehrengast bei Putin
Bei der Militärparade zum 70. Jahrestag des Siegs der Sowjetunion über Hitler am Samstag in Moskau saß der chinesische Staatschef Xi Jinping als einer der Ehrengäste neben Kremlchef Wladimir Putin. Auch chinesische Soldaten marschierten bei der Waffenschau über den Roten Platz. Viele westliche Politiker boykottierten die Siegesfeier.
China und Russland halten bereits seit 2012 gemeinsame Manöver im Pazifik ab. Die USA haben das immer wieder als Provokation verstanden und im Zuge der Übungen ihre Zusammenarbeit mit asiatischen Verbündeten verstärkt.