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Ukraine-Krise: Separatisten haben Debalzewo wohl weitgehend eingenommen


Kampf um Knotenpunkt
Separatisten haben Debalzewo weitgehend eingenommen

Von dpa, ap, reuters
Aktualisiert am 17.02.2015Lesedauer: 2 Min.
Trümmer und Elend: Nach den erbitterten Kämpfen ist Debalzewo und die Dörfer in der Umgebung wohl weitgehend von den Separatisten eingenommen worden.Vergrößern des Bildes
Trümmer und Elend: Nach den erbitterten Kämpfen ist Debalzewo und die Dörfer in der Umgebung wohl weitgehend von den Separatisten eingenommen worden. (Quelle: dpa-bilder)

Der heftige Kampf um den Eisenbahnknotenpunkt Debalzewo, der trotz Waffenruhe weiter tobte, ist offenbar entschieden: Die ukrainische Regierung hat inzwischen die weitgehende Einnahme der strategisch wichtigen Stadt durch die prorussischen Separatisten bestätigt. "Die Straßenkämpfe dauern an", teilte das Verteidigungsministerium in Kiew aber auch mit. Die Aufständischen würden dabei Artillerie und Panzertechnik einsetzen.

Separatistensprecher Eduard Bassurin sagte, dass "etwa 80 Prozent" von Debalzewo erobert seien. "Nur ein paar Wohnviertel sind noch übrig, dann haben wir den Ort völlig unter Kontrolle", sagte der Separatistensprecher in Donezk. Mehr als 300 gegnerische Soldaten seien gefangen genommen worden. Es gebe "viele Tote". "Wir durchkämmen die Stadt nach weiteren Soldaten", sagte Bassurin.

Durch die Gefechte an dem Verkehrsknotenpunkt droht der vergangene Woche im weißrussischen Minsk eingeleitete Friedensprozess in der Region zu scheitern.

Keine Seite gibt nach

Die Gefechte um Debalzewo blockieren die Umsetzung des vereinbarten Waffenstillstands für die Ostukraine. Rebellen-Anführer Denis Puschilin sagte in Donezk, dass die Separatisten weiterkämpfen würden. Die ukrainische Regierung will ihrerseits deshalb nicht, wie vereinbart, mit dem Rückzug schwerer Waffen beginnen.

Die Rebellen wollen den Eisenbahnknotenpunkt einnehmen, weil er die beiden von ihnen kontrollierten Gebiete um Donezk und Luhansk verbindet. In Debalzewo sind ukrainischen Militärexperten zufolge bis zu 7000 Soldaten eingeschlossen. Die Separatisten hatten laut Interfax angeboten, einen Korridor zu öffnen, damit die Regierungssoldaten abrücken können. Die ukrainische Regierung wies dies zurück. Der Ort bleibe unter Kontrolle der Armee, wie es im Minsker Protokoll vorgesehen sei, und werde nicht aufgegeben.

OSZE-Beobachter wollen nach Debalzewo

Beobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) versuchen, die Stadt zu erreichen. Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Präsidenten Wladimir Putin (Russland) und Petro Poroschenko (Ukraine) hätten in einer nächtlichen Telefonkonferenz konkrete Schritte vereinbart, um der OSZE den Zugang zu ermöglichen. Das teilte Regierungssprecher Steffen Seibert am Dienstagmorgen mit.

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