Nach Piloten-Verbrennung Jordanien bombardiert Hauptstadt des IS
Eine harte Antwort hatte Jordanien als Reaktion auf die bestialische Ermordung des Kampfpiloten Muas al-Kasasba durch den Islamischen Staat (IS) angekündigt. Nun hat die Luftwaffe des Königreiches erneut Angriffe auf die Stellungen der Dschihadisten-Organisation geflogen.
Ziel sei die De-Facto-Hauptstadt des IS, Rakka in Syrien, gewesen, sagte König Abdullah II. In deren Nähe war der Pilot im Dezember gefangen genommen worden.
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat Jordanien unterdessen einen gemeinsamen Kampf der kultivierten Welt gegen die "barbarische Grausamkeit" des IS vorgeschlagen, teilte sein Büro mit.
Jordaniens König besucht Opfer-Familie
Zuvor hatte Abdullah angekündigt, sein Land werde mit voller Härte gegen den IS vorgehen, "weil diese Terrororganisation nicht nur gegen uns kämpft, sondern auch gegen den Islam und seine reinen Werte". Sie sollten nun gezielt in ihren Hochburgen angegriffen werden, sagte der Monarch, der nach dem Tod des Piloten einen Besuch in den USA abgebrochen und am Mittwoch mit seiner Militärführung zu Beratungen zusammengekommen war.
Am Donnerstag besuchte er den Vater Al-Kasasbas in dessen Dorf im Süden Jordaniens. Während er mit Safi al-Kasasba sprach, zogen am Himmel Kampfflugzeuge vorbei. Abdullah sagte der Trauergemeinde, sie kämen gerade aus Rakka zurück. Auch das jordanische Militär bestätigte neue Luftangriffe, nannte aber nicht die Ziele.
"Diese Böse kann und sollte besiegt werden"
Jordanien ist Teil der von den USA angeführten Allianz, die seit knapp fünf Monaten Ziele der Terrormiliz Islamischer Staat in Syrien bombardiert. In Washington haben Mitglieder des US-Kongresses dazu aufgerufen, die militärische Unterstützung des Königreichs zu verstärken. Derzeit leisten die USA Jordanien jährlich wirtschaftliche und militärische Hilfe im Umfang von einer Milliarde Dollar.
"Dieses Böse kann und sollte besiegt werden", erklärte der jordanische Regierungssprecher Mohammed al-Momani in Amman, nachdem am Mittwoch in einer ersten Reaktion auf die Tötung der IS-Geisel zwei irakische Terroristen hingerichtet worden waren.
Abscheu in der gesamten Welt ausgelöst
Der IS, der weite Teile des Iraks und Syriens kontrolliert, hat Gefangene bereits in der Vergangenheit getötet und anschließend Videos von Enthauptungen ins Internet gestellt. Die Verbrennung Al-Kasasbas in einem Käfig bei lebendigem Leib löste allerdings besondere Abscheu in der gesamten Islamischen Welt aus.