Fernseh-Interview Obama kündigt baldiges Ende der IS an
Präsident Barack Obama schwört die USA auf einen Sieg über die Terrormiliz Islamischer Staat ein. In den kommenden Monaten werde es nicht nur gelingen, deren Vormarsch zu stoppen, sondern sie auch zurückzudrängen, sagte Obama in einem am Sonntag ausgestrahlten NBC-Interview.
"In letzter Konsequenz werden wir sie besiegen." Seine Strategie will Obama diese Woche darlegen.
Generalsekretär der Arabischen Liga fordert "umfassende Konfrontation"
Auch die Arabische Liga drängte am Sonntag ihre 22 Mitgliedstaaten, sich der sunnitischen Extremistengruppe auf politischer und auf militärischer Ebene entgegenzustellen. Ihr Generalsekretär Nabil Al-Araby sagte, nötig sei eine "klare und feste Entscheidung für eine umfassende Konfrontation".
Die Terrorgruppe im Irak stelle nicht nur die Autorität des Staates in Frage, sondern dessen Existenz "und die anderer Staaten", warnte er. Doch bislang habe die Arabische Liga dem nichts entgegengesetzt. Dabei sei kollektive Hilfe für jedes bedrohte arabische Land möglich, sagte Al-Araby.
Vor dem Treffen der Organisation hatte er mit US-Außenminister John Kerry über den Umgang mit dem Islamischen Staat beraten. US-Präsident Obama hatte sich vergangene Woche beim Nato-Gipfel ebenfalls für kollektives Handeln gegen die Terrormiliz eingesetzt, die weite Teile Syriens und des Irak unter ihre Kontrolle hat und dort ein radikalislamisches Kalifat durchsetzen will.
"Die Natur der Bedrohung verstehen"
In dem Fernsehinterview sagte Obama, seine Regierung habe keine Geheimdiensthinweise, dass die USA direkt vom Islamischen Staat bedroht sind. Doch könnten Extremisten eine ernste Bedrohung werden, wenn sie noch mehr Territorium unter ihre Gewalt bringen und noch mehr finanzielle und andere Ressourcen auf sich vereinigen könnten, warnte der Präsident.
Über seine Strategie will Obama am Dienstag mit führenden Politikern des US-Kongresses sprechen. Für Mittwoch ist eine Rede vor dem 13. Jahrestag der Terroranschläge vom 11. September angekündigt.
"Ich möchte, dass das amerikanische Volk die Natur der Bedrohung versteht und wie wir damit umgehen werden, und dass es darauf vertraut, dass wir damit fertig werden", sagte Obama. Er bekräftigte, dass er die Entsendung von Bodentruppen zum direkten Kampf gegen die Terrormiliz ablehnt.
Irakischer Gouverneur bei Kämpfen verletzt
Stattdessen führen die USA Luftangriffe auf IS-Stellungen im Irak - bis dato bereits mehr als 130. Am Sonntag bombardierten sie Positionen der Terrormiliz in der Nähe des Haditha-Staudamms in der Provinz Anbar, um eine Eroberung der strategisch wichtigen Anlage zu verhindern. In der weitgehend vom IS beherrschten Region wurde bei Gefechten der Gouverneur verletzt.
Die Extremisten hatten zuletzt mit der Enthauptung zweier US-Journalisten weltweit Entsetzen ausgelöst. Erst am Samstag war zudem bekannt geworden, dass ein weiterer libanesischer Soldat in ihrer Gewalt ebenfalls geköpft wurde.