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Israel warnt Palästinenser per SMS vor Bombardierung im Gazastreifen


Israel warnt Hunderttausende
SMS-Nachricht vor der Bombardierung

Von dpa
Aktualisiert am 16.07.2014Lesedauer: 2 Min.
Die israelische Armee verstärkt die Luftangriffe auf den Gazastreifen.Vergrößern des Bildes
Die israelische Armee verstärkt die Luftangriffe auf den Gazastreifen. (Quelle: Reuters-bilder)
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Die israelische Armee dehnt die Bombardierung des Gazastreifens aus. Ziele sind unter anderem die Wohnhäuser mehrerer Hamas-Führer in dem Palästinensergebiet. Und Warnungen Israels deuten nicht auf eine baldige Beruhigung der Lage in Nahost hin: Nach dem Scheitern einer Waffenruhe werden mindestens 250.000 Menschen im nördlichen Gazastreifen aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen.

Automatisierte Telefonanrufe, Flugblätter und SMS-Kurznachrichten riefen die Palästinenser auf, die Gegenden um Beit Lahia, Sadschaija und Saitun zu verlassen. Um der Forderung Nachdruck zu verleihen, habe das israelische Militär außerdem Gebiete im Norden des Gazastreifens mit Artillerie beschossen, bestätigte eine Armeesprecherin.

Das Innenministerium in Gaza warnte die Palästinenser nach Medienberichten jedoch, dem Aufruf Folge zu leisten. Die Nachricht der Israelis solle nur "Chaos und Verwirrung stiften", hieß es demnach in einer Mitteilung. Dennoch hatten bis zum Nachmittag rund 21.000 Menschen in Schulen des Hilfswerks der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge (UNRWA) Schutz gesucht.

Einsatz von Bodentruppen weiter offen

Militante Palästinenser feuerten unterdessen weiter Raketen auf Israel. Insgesamt seien seit Mitternacht 42 Raketen auf Israel geschossen worden, teilte das Militär mit. Bei einem Angriff mit Mörsergranaten auf den Eres-Grenzübergang war am Dienstag erstmals ein Israeli getötet worden. Die israelische Armee griff am Mittwoch 75 Ziele im Gazastreifen an.

Ob Israel Bodentruppen in den Gazastreifen entsenden wird, ist noch immer unklar. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte für Mittwoch eine Intensivierung der Angriffe gegen die radikal-islamische Hamas angekündigt. Eine zuvor von Ägypten vorgeschlagene Waffenruhe war gescheitert, nur Israel hatte sich daran gehalten.

Bereits über 200 Tote durch israelische Luftangriffe

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch kritisierte, Israel greife nicht nur "legitime militärische Ziele" an und gefährde damit unverhältnismäßig viele Zivilisten. Derartige Angriffe seien völkerrechtswidrig und müssten beendet werden. Die israelische Armee widersprach dieser Darstellung. Jeder Angriff werde vorab juristisch geprüft, sagte Militärsprecher Arye Shalicar. Außerdem unternehme die israelische Armee alles Mögliche, um den Tod Unbeteiligter zu verhindern.

Die Zahl der Toten bei israelischen Luftangriffen stieg auf 214, nachdem vier Kinder bei einem Bombardement eines Strandes in der Stadt Gaza getötet worden waren. Augenzeugen zufolge hatten die Kinder Fußball gespielt, als das tödliche Geschoss auf dem Strand einschlug. 1600 Menschen seien seit Beginn der Offensive am 8. Juli verletzt worden. Auf israelischer Seite kam infolge des Raketenbeschusses ein Zivilist ums Leben.

Auslöser der jüngsten Eskalation der Gewalt waren die Entführung und Ermordung von drei israelischen Teenagern und der mutmaßliche Rachemord an einem palästinensischen Jungen. Eine 2012 vereinbarte Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas, die seit 2007 im Gazastreifen herrscht, wurde daraufhin endgültig Makulatur.

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