Reparationsforderungen an Deutschland Polens Außenminister will Debatte beruhigen
Polens neuer Außenminister rechnet nicht mit baldigen Reparationsforderungen an Deutschland. Das Thema müsse aber weiter diskutiert werden, so Jacek Czaputowicz.
Auf Regierungsebene existiere das Thema zwischen Polen und Deutschland nicht, es handele sich mehr um eine gesellschaftliche und innenpolitische Diskussion, sagte Czaputowicz am Dienstag in Warschau. Viele Polen hätten noch immer das Gefühl, ungerecht behandelt worden zu sein. "Wir müssen weiter darüber diskutieren, aber in Ruhe", sagte Czaputowicz.
Forderungen für Verluste aus dem Zweiten Weltkrieg müssten zunächst von Experten und Gutachtern analysiert werden, sagte Czaputowicz, der am Mittwoch zu Gesprächen in Berlin erwartet wurde. Dort wolle er das Thema zunächst nicht anschneiden. Er betonte: "Wir wollen nicht, dass die Reparationsforderungen die Entwicklung unserer Zusammenarbeit in der EU und unsere Beziehungen zu Deutschland belasten."
In Polen waren seit vergangenem Sommer aus Kreisen der Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit PiS wiederholt Forderungen nach Entschädigungszahlungen aus Deutschland laut geworden. Offizielle Ansprüche der Warschauer Regierung gab es bisher nicht. Die Bundesregierung wies Forderungen mit Hinweis auf einen mehrfach bestätigten polnischen Verzicht auf solche Zahlungen zurück.
Quelle:
- dpa