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Korruptionsprozess: Erdogan soll von Gold-Deal profitiert haben


Gold-Deal mit Iran?
US-Prozess bringt Erdogan in Bedrängnis

Von afp, jmt

Aktualisiert am 19.11.2017Lesedauer: 2 Min.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan: 2013 belastete ihn eine Korruptionsaffäre – die nun noch einmal aktuell werden könnte.Vergrößern des BildesDer türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan: 2013 belastete ihn eine Korruptionsaffäre – die nun noch einmal aktuell werden könnte. (Quelle: Marko Djurica/Reuters-bilder)
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Ein Korruptionsprozess in New York birgt politischen Sprengstoff für den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Es geht um einen Gold-Deal mit Iran, von dem er persönlich profitiert haben soll. Ein Angeklagter will möglicherweise auspacken.

Diese Aussage könnte Brisanz bergen: Nach US-Medienberichten will der türkisch-iranische Geschäftsmann Reza Zarrab vor einem US-Gericht in New York auspacken – im Gegenzug für Straffreiheit. Der 34-Jährige ist in einem Korruptionsprozess angeklagt: Im Auftrag Teherans und mit Beteiligung der türkischen Regierung soll er über ein Netz aus Firmen in der Türkei große Mengen Gold in den Iran eingeführt haben. Das Gold soll dazu gedient haben, iranische Ölexporte zu bezahlen und so die von Washington verhängten Handels- und Finanzsanktionen zu umgehen.

Audio-Mitschnitte liegen US-Justiz vor

Der Fall ist unangenehm für die türkische Regierung. Nicht nur sind ein früherer türkischer Wirtschaftsminister und ein türkischer Bankmanager unter den Angeklagten – auch Erdogan selbst könnte durch die Ermittlungen und Aussagen belastet werden. Es besteht der Verdacht, dass Erdogan und andere Politiker aus seinem Umfeld nicht nur von den Goldgeschäften wussten, sondern auch davon profitierten. Darauf sollen Audio-Mitschnitte hinweisen, die der US-Justiz vorliegen.

Bereits im Dezember 2013 hatten Mitschnitte eines Telefonats in dieser Affäre die türkische Regierung öffentlich erschüttert. Darauf zu hören waren angeblich Erdogan und sein Sohn Bilal. Im Zentrum der Korruptionsermittlungen stand der nun in den USA angeklagte Zarrab. In der Türkei hatte er die Affäre schadlos überstanden. Erdogan bezeichnete die Ermittlungen als Versuch der Gülen-Bewegung, seine Regierung zu stürzen. Die Ermittlungen wurden eingestellt, Zarrab wurde freigelassen – und hunderte beteiligte Staatsanwälte und Polizisten wurden versetzt.

Der Prozess in New York könnte diese Affäre auch in der Türkei wieder auf die Tagesordnung setzen. Deswegen belastet der Beginn der öffentlichen Verhandlung kommende Woche schon jetzt die Beziehungen. Erdogan verurteilte die Anklage als "Schritt gegen die Türkische Republik". Die Türkei ermittelt nun ihrerseits gegen die zuständigen US-Staatsanwälte. Sie hätten Beweise gefälscht und stünden der "Terrororganisation" des Predigers Fetullah Gülen nahe. Ankara macht Gülen für den Putschversuch vom Juli 2016 in der Türkei verantwortlich.

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