Konflikt um Nordkorea Putin warnt vor "globaler Katastrophe"
Russlands Präsident Wladimir Putin hat in eindringlichen Worten vor einer Eskalation im Konflikt um Nordkorea gewarnt. "Eine Intensivierung der militärischen Hysterie führt zu nichts Gutem. Es könnte in einer globalen Katastrophe münden", sagte Putin.
US-Präsident Donald Trump hatte Südkorea am Dienstag Zusagen für große Waffenlieferungen in Aussicht gestellt und gesagt, Washington und Seoul würden "den Druck auf Nordkorea maximal erhöhen, indem sie alle ihnen zur Verfügung stehenden Mittel anwenden".
Kreml-Chef Putin sagte nun, Nordkorea werde sein Atomprogramm nicht aufgeben, solange es sich nicht sicher fühle. "Es gibt keinen anderen Weg als Verhandlungen, um das nordkoreanische Atomprobleme zu lösen."
Die Forderung der USA nach schärferen Strafmaßnahmen gegen Nordkorea bezeichnete er als "sinnlos". Härtere Sanktionen hätten keinen Einfluss auf die Regierung in Pjöngjang, könnten stattdessen aber das Leiden der Bevölkerung deutlich vergrößern, sagte Putin am Rande des BRICS-Gipfeltreffens im chinesischen Xiamen.
Nordkorea verlegt Rakete an Westküste
Zuvor hatte die UN-Botschafterin der USA, Nikki Haley, nach einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates in New York die Vorlage eines Katalogs mit härteren Strafmaßnahmen angekündigt. Über den Resolutionsentwurf solle kommenden Montag abgestimmt werden, sagte sie. Angesichts möglicher weiterer Raketenstarts Nordkoreas sei höchste Eile geboten.
Nordkorea zeigte sich derweil unbeeindruckt von den scharfen Tönen aus Washington. Das kommunistische Regime bereitet nach eigenen Angaben einen neuen Raketentest vor.
Der südkoreanischen Zeitung "Asia Business Daily" zufolge verlegt Nordkorea eine Interkontinental-Rakete (ICBM) an seine Westküste. Wie das Blatt unter Berufung auf Geheimdienstkreise berichtet, wurde das mutmaßliche Geschoss am Montag in Bewegung gesetzt. Der Transport erfolge in der Nacht, um eine möglichst große Geheimhaltung zu ermöglichen, hieß es unter Berufung auf einen Insider. Nordkorea unterhält an seiner Westküste Abschussrampen. Das südkoreanische Verteidigungsministerium bestätigte die Angaben nicht.