Trotz Krawallen in Hamburg New York will alle G20-Gipfel ausrichten
Die schweren Ausschreitungen während des G20-Gipfels in Hamburg haben einige in ihrer Kritik bestärkt, ein solches politisches Großereignis nicht in einer Großstadt stattfinden zu lassen. New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio gibt sich jedoch unerschrocken.
Der G20-Gipfel könne regelmäßig in seiner Stadt stattfinden, sagte er den Zeitungen des Redaktionsnetzwerkes Deutschland (RND) laut Vorabmeldung vom Samstag. "Wir hätten damit kein Problem." Die US-Metropole habe bereits die Generaldebatte der UN-Vollversammlung und einen Papst-Besuch "parallel gemanagt", hob de Blasio hervor. "Und die New Yorker Polizei ist die beste der Welt."
Die Entscheidung über eine Dauereinladung der großen Industrie- und Schwellenländer zum Gipfel in New York fälle aber "natürlich die Regierung in Washington". Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) hatte zuvor vorgeschlagen, die jährlichen Treffen der Staats- und Regierungschefs der G20 am Sitz der Vereinten Nationen in New York abzuhalten.
G20-Gipfel von Bedeutung
De Blasio verteidigte das Gipfelformat im Gespräch mit den RND-Zeitungen. "Die G20 sind trotz aller Kritik eine sinnvolle Gesprächsrunde", sagte der New Yorker Bürgermeister. "Sie sollten weitergeführt werden." Der "wahre gesellschaftliche Wandel" wie etwa Initiativen für den Klimaschutz komme aber nicht von den Regierungen, sondern "von den Städten und den einzelnen Bürgern", sagte de Blasio dem Bericht zufolge bei einer Demonstration in Hamburg.
Der zweitägige G20-Gipfel hatte sich bis Samstag mit Themen wie Klimaschutz und Handel befasst. Bereits seit Donnerstag gab es in Hamburg massive Ausschreitungen und schwere Sachbeschädigungen. Randalierer zündeten Autos an, beschädigten und plünderten Geschäfte und bewarfen Polizisten mit Böllern, Steinen und Flaschen.