Erdogan-Redeverbot Türkische Presse verärgert über Bundesregierung
Die regierungsnahe türkische Presse hat auf das Verbot eines Auftritts von Präsident Recep Tayyip Erdogan vor Anhängern in Deutschland durch die Bundesregierung verärgert reagiert.
Die regierungstreue Tageszeitung "Yeni Safak" warf Deutschland "offene Feindschaft" vor. Führende deutsche Politiker würden der Türkei gegenüber "ständig feindselige Bemerkungen" machen, so "Yeni Safak".
Die für ihre aggressive Berichterstattung bekannte regierungsnahe Zeitung "Takvim" titelte: "Sie haben Angst wie immer". Dem SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz, der sich gegen einen Auftritt Erdogans ausgesprochen hatte, warf "Takvim" zusätzlich vor, die verbotene türkische Arbeiterpartei PKK und die Anhänger des islamischen Predigers Fethullah Gülen in Schutz zu nehmen.
Viele Zeitungen reagierten jedoch verhalten auf das Auftrittsverbot für Erdogan vor Anhängern in Deutschland am Rande des Hamburger G20-Gipfels. Im Vorfeld des türkischen Referendums im April hatten Redeverbote für türkische Politiker in verschiedenen deutschen Städten für ein sehr aggressives Presseecho in der Türkei gesorgt.