Einfach anpassen Wladimir Putin findet den Klimawandel gut
Für Wladimir Putin hat der Klimawandel nichts mit den Menschen zu tun. Beim Arktisforum in Russland benannte der Präsident "Beweise". Die globale Erwärmung hält er sogar für einen Vorteil.
Die Schmelze der Eisberge dauere bereits seit Jahrzehnten an und sei nicht von Menschen verursacht, sagte Putin in der nordrussischen Stadt Archangelsk. Die Klimaerwärmung habe in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts begonnen, als es noch gar keine Treibhausgase gegeben habe.
Den Klimawandel zu stoppen sei "unmöglich". Er hänge zusammen mit "globalen Zyklen auf der Erde oder sogar von planetarischer Bedeutung". Es komme darauf an, sich der Klimaerwärmung "anzupassen". Putin, der am Vortag die Inselgruppe Franz-Josef-Land im Nordpolarmeer aufgesucht hatte, erläuterte seine Position mit einem Beispiel.
In den 30er Jahren sei ein österreichischer Forscher "mit einem fotografischen Gedächtnis" zum Archipel gereist. Zwanzig Jahre später habe er Fotografien von einer anderen Expedition gezeigt bekommen, aufgrund derer ihm klar gewesen sei, dass die Zahl der Eisberge abgenommen habe.
Einer Meinung mit US-Regierung
Putin hatte die globale Erwärmung des Klimas bei früheren Gelegenheiten begrüßt, weil dadurch Rohstoffvorkommen und Transportrouten freigelegt würden, deren Erschließung bislang als zu teuer gegolten habe. Dem neuen Chef der US-Umweltbehörde EPA, Scott Pruitt, wünschte Putin viel Glück. Eine Auseinandersetzung mit Pruitts Positionen sei notwendig.
Pruitt bezweifelt in Übereinstimmung mit US-Präsident Donald Trump, dass Industrie, Verkehr und andere menschliche Aktivitäten primär für die globale Klimaerwärmung verantwortlich sind. Das Pariser Klimaschutzabkommen will er aufkündigen.
Das Ende 2015 von 195 Staaten unterzeichnete Abkommen enthält erstmals rechtlich bindende Maßnahmen zum Kampf gegen die Erderwärmung. Die USA haben das Abkommen auf Grundlage einer Entscheidung des Trump-Vorgängers Barack Obama ratifiziert.