"Unfairer Wettbewerb" Türkei verbietet Hotelplattform Booking.com
Inmitten der Spannungen zwischen der Türkei und der EU auch noch das: Ein Istanbuler Gericht hat Booking.com alle Aktivitäten in der Türkei untersagt.
Das Gericht habe die Entscheidung mit "unfairem Wettbewerb" begründet, teilte die Vereinigung türkischer Reisebüros (TÜRSAB) in einer Erklärung mit. Damit sei das Buchungsportal nicht mehr berechtigt, Hotels und Unterkünfte in der Türkei über seine Webseite zu vermitteln, so TÜRSAB.
Außerdem habe das Gericht Booking.com aufgrund einer früheren Beschwerde zu einer Geldstrafe von rund 2,5 Millionen Türkischen Lira (etwa 636.000 Euro) für seine "dem fairen Wettbewerb widersprechenden" Aktivitäten in der Türkei verurteilt.
Mit allen bereits getätigten Buchungen über Booking.com in der Türkei solle es dagegen "keine Probleme" geben, heißt es in der türkischen Tageszeitung "Hürriyet". TÜRSAB hatte 2015 Klage gegen das 1996 in den Niederlanden gegründete Portal Booking.com eingereicht.
Booking.com legt Berufung ein
Das Hotelbuchungsportal geht gegen die Gerichtsentscheidung vor. Das Unternehmen lege Berufung gegen die einstweilige Verfügung ein, teilte eine Sprecherin am Donnerstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP mit. Türkei-Urlauber könnten aber weiterhin Unterkünfte in dem Land über das Portal buchen. Türkischen Kunden stehe die Plattform weiterhin für Auslandsreisen zur Verfügung.
"Im akuten Prozess der Berufung gibt es keinen Grund, unsere Website für türkische Kunden zu sperren oder offline zu nehmen", erklärte das Unternehmen.