Nach Präsidentschaftswahl US-Republikaner wollen Klimapakt "schreddern"
Alle Welt lobt die Einigung auf einen Klimavertrag in Paris. Alle Welt? Während US-Präsident Barack Obama von einem "starken" und "historischen" Abkommen spricht, kündigen seine politischen Gegner an: Nach der Präsidentschaftswahl 2016 gehe der Pakt "in den Schredder".
Mit seiner Unterstützung für das Abkommen schreibe Präsident Barack Obama "Schecks aus, die er nicht einlösen kann und trampelt über die Mittelschicht hinweg", sagte der Mehrheitsführer im Senat, Mitch McConnell.
Klimaschutz als Jobkiller
Der republikanische Senator James Inhofe mutmaßte, die Regierung werde das Abkommen als Vorwand nehmen, für alle Branchen der US-Wirtschaft Emissionsziele vorzugeben. Die Republikaner haben die Mehrheit in beiden Häusern des Kongresses. Sie argumentieren vor allem, der Klimaschutz werde in den Vereinigten Staaten Jobs kosten.
Obama selbst warb hingegen vehement für das Abkommen vom Samstag. "Ich glaube, dieser Moment kann ein Wendepunkt für die Welt sein", sagte er im Weißen Haus. "Wir haben gezeigt, dass die Welt den Willen und die Fähigkeit hat, sich dieser Herausforderung zu stellen."
Nach zweiwöchigen Verhandlungen hatten sich bei der Klimakonferenz in Le Bourget bei Paris fast 200 Staaten in einem Vertrag darauf geeinigt, die gefährliche Überhitzung des Planeten zu bremsen.
Abkehr von Kohle und Öl
Ziel ist es, die Erderwärmung bis 2100 auf "deutlich unter" zwei Grad gemessen am vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Dazu muss der Ausstoß an Treibhausgasen drastisch reduziert werden. Geschehen soll dies vor allem durch die Abkehr von Kohle und Öl, bei deren Verbrennung große Mengen Kohlendioxid freigesetzt werden.