25 Jahre Deutsche Einheit Putin warnt Deutschland vor Entfremdung von Russland

Der russische Präsident Wladimir Putin hat Bundespräsident Joachim Gauck und Kanzlerin Angela Merkel zum Tag der Deutschen Einheit gratuliert. Aber auch eine Warnung steckte in der schriftlichen Mitteilung: Angesichts der komplizierten internationalen Lage sei es wichtig, eine Entfremdung nicht zuzulassen.
Es seien über Jahre Möglichkeiten für eine Zusammenarbeit gewachsen. Er sei zuversichtlich, dass diese bestehen blieben, erklärte Putin. "Die Wiedervereinigung Deutschlands vor einem Vierteljahrhundert markierte das Ende des Kalten Krieges in Europa und öffnete ein neues Kapitel in der Geschichte der Beziehungen beider Staaten."
Russland und Deutschland sollten das positive Potenzial zwischen ihren Ländern bewahren, meinte Putin, ohne die Konflikte um die Ukraine und Syrien direkt zu nennen.
Verhältnis angespannt
Die Beziehungen zwischen Deutschland und Russland sind wegen des Ukraine-Konfliktes und der Annexion der Krim so angespannt wie seit den 80er Jahren nicht mehr. Der Westen wirft Putin unter anderem vor, die prorussischen Rebellen in der Ostukraine mit Waffen und Soldaten zu unterstützen. Die Regierung in Moskau weist dies zurück.
Zudem hatte Moskau am Mittwoch seine Luftangriffe in Syrien gestartet. US-Präsident Barack Obama kritisierte am Freitag im Weißen Haus, Moskau unterscheide nicht zwischen dem IS und moderaten Gruppen. "Aus ihrer Perspektive sind sie alle Terroristen. Und das führt ins Verderben." Denn Russland unterstütze dadurch die Regierung von Machthaber Baschar al-Assad, die von einer "überwältigenden Mehrheit der Bevölkerung" abgelehnt werde.
Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Staatschef François Hollande forderten Präsident Wladimir Putin auf, die gemäßigten Rebellen zu verschonen. Sie habe Putin "sehr deutlich gemacht", dass der Islamische Staat der Feind sei, den es zu bekämpfen gelte, sagte Merkel nach einem Treffen mit dem Kreml-Chef in Paris.
Gemeinsam mit Hollande habe sie betont, dass es für Syrien eine politische Lösung geben müsse, die auch die Interessen der Gegner von Assad widerspiegele. Diese Opposition habe die "Unterstützung" Frankreichs und Deutschlands.