Putins Neujahrsansprache Annexion der Krim "Meilenstein der russischen Geschichte"
Zum Abschluss eines konfliktreichen Jahres hat Kremlchef Wladimir Putin die zentrale Bedeutung der Krim für Russland bekräftigt. Das Riesenreich hatte sich die Schwarzmeerhalbinsel im März ungeachtet internationalen Protests einverleibt. "Dieses Ereignis wird immer einer der wichtigsten Meilensteine in der vaterländischen Geschichte sein", sagte Putin in seiner Neujahrsansprache. In der Entscheidung der Krim-Bewohner für eine Rückkehr in ihre Heimat habe sich ihre Liebe für das Vaterland gezeigt, sagte er.
Russland hatte nach dem Sturz des prorussischen ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch die Halbinsel im März annektiert. Es folgte die schwerste Krise seit dem Ende des Kalten Kriegs in den Beziehungen zum Westen, der die Einverleibung der Krim als völkerrechtswidrig betrachtet.
Wegen der Krim-Annexion und seiner Unterstützung für moskautreue Separatisten in der Ostukraine liegt Russland im Streit mit dem Westen. Die EU und die USA verhängten Sanktionen, die eine heftige Wirtschaftskrise in Russland verstärkten. So stimmte Putin seine Landsleute auf ein hartes 2015 ein: "Das Jahr wird so, wie wir es selbst machen, wie effektiv, kreativ und wirkungsvoll sich jeder von uns einsetzen wird."
Putins Silvestergrüße an Politiker in aller Welt
Die gut dreiminütige Neujahrsansprache wurde wegen der vielen Zeitzonen Russlands zuerst im Fernen Osten des Landes gezeigt. In Moskau sendet sie das Fernsehen kurz vor Mitternacht Ortszeit.
Parallel zu der Neujahrsansprache schickte Putin Neujahrsgrüße an mehrere Spitzenpolitiker. Bei seinem Schreiben an den ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko handelt es sich laut Nachrichtenagentur RIA Nowosti um eine "versöhnlich gemeinte Geste". In seinem Schreiben an US-Präsident Barack Obama verwies Putin auf das Ende des Zweiten Weltkrieges, das sich 2015 zum 70. Mal jährt. "Dieses historische Datum erinnert an die Verantwortung Russlands und der USA für eine Wahrung des Friedens und der internationalen Stabilität", hieß es.