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Gaza: Israel testet die Flutung der Hamas-Tunnel mit Meerwasser


Umstrittene Taktik
Israel testet die Flutung der Hamas-Tunnel

Von dpa
Aktualisiert am 13.12.2023Lesedauer: 2 Min.
urn:newsml:dpa.com:20090101:231124-99-59186Vergrößern des Bildes
Israelische Soldaten zeigen den Medien einen Tunnel in Gaza-Stadt (Archivbild): Die Hamas hat nach Angaben des israelischen Militärs unter dem Gazastreifen ein weit verzweigtes Tunnelsystem angelegt. (Quelle: Victor R. Caivano)

Laut US-Medien testet Israel die Flutung von Hamas-Tunneln im Gazastreifen. Dabei würden nur Tunnel geflutet, in denen man keine Geiseln vermute.

Die israelischen Streitkräfte testen laut Berichten von US-Medien die Flutung der Tunnel der islamistischen Hamas im Gazastreifen. Es werde Meerwasser in einige Tunnel gepumpt, um herauszufinden, ob sich die Methode zur großflächigen Zerstörung des unterirdischen Systems eigne, berichtete der US-Fernsehsender CNN unter Berufung auf einen mit der Angelegenheit betrauten US-Beamten.

Auch die US-Zeitung "The Wall Street Journal" berichtete über den Testlauf. Israel habe den USA mitgeteilt, dass nur Tunnel geflutet würden, in denen keine Geiseln vermutet werden. Der Nationale Sicherheitsrat der USA und die israelischen Streitkräfte äußerten sich auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur zunächst nicht zu den Berichten.

Sorge um Geiseln und Trinkwasser

Bei einer Pressekonferenz wurde US-Präsident Joe Biden am Dienstag zu den Flutungen befragt. Er antwortete: "Es ist sehr schwierig, was die Flutung der Tunnel angeht: Es wird behauptet, dass es ganz sicher keine Geiseln in diesen Tunneln gibt. Aber das weiß ich nicht mit Sicherheit." Dann fügte er hinzu: "Was ich sicher weiß: Jeder Tod von Zivilisten ist eine absolute Tragödie."

Neben den Geiseln machen sich US-Beamte laut dem "Wall Street Journal" auch Sorgen um die Trinkwasserversorgung des Gazastreifens. Denn wenn Salzwasser und mögliche Giftstoffe, die sich vielleicht in den Tunneln befinden, in das Grundwasser einsickern, könnte dies die ohnehin schon schwierige Trinkwasserversorgung des Gazastreifens noch mal verschlechtern. Das "Wall Street Journal" berichtet, dass nachdem Ägypten 2015 Schmugglertunnel am Grenzübergang Rafah mit Meerwasser geflutet habe, sich mehrere Bauern in der Nähe über Ernteausfälle beschwert hätten.

Zuletzt hatte Israels Generalstabschef Herzi Halevi die Überlegung, das ausgedehnte Tunnelsystem mit Meerwasser zu fluten, trotzdem als gute Idee bezeichnet. Die Hamas hat nach Angaben des israelischen Militärs unter dem Gazastreifen ein weit verzweigtes Tunnelsystem angelegt. Es wird auf rund 500 Kilometer Länge geschätzt. Die israelische Armee geht allerdings davon aus, dass auch viele der noch 135 aus Israel entführten Geiseln in den Tunneln festgehalten werden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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