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UN: China trennt Uiguren-Kinder gewaltsam von ihren Familien


Unterdrückung der Uiguren
China trennt offenbar Kinder gewaltsam von ihren Familien

Von dpa, mam

26.09.2023Lesedauer: 2 Min.
Xi Jinping, Chinas Präsident (Archivbild): Er verschärfte den Assimilationskurs gegen die muslimische Minderheit mit seinem Amtsantritt.Vergrößern des Bildes
Xi Jinping, Chinas Präsident (Archivbild): Er verschärfte den Assimilationskurs gegen die muslimische Minderheit mit seinem Amtsantritt. (Quelle: FLORENCE LO/reuters)

Chinas Präsident Xi Jinping treibt seine Assimilationspolitik gegen die muslimische Minderheit der Uiguren offenbar weiter voran. Experten warnen vor Menschenrechtsverstößen.

In China geht die Regierung in Peking immer systematischer gegen die uigurische Minderheit in der Region Xinjiang vor – und macht dabei offenbar auch vor Kindern nicht halt. Wie UN-Menschenrechtler am Dienstag berichten, werden uigurische Kinder und Kinder anderer Minderheiten zunehmend gewaltsam von ihren Eltern getrennt und in staatlichen Internaten nach Vorstellung der Regierung in Peking erzogen. Sie warnen vor Menschenrechtsverstößen.

"Wir sind zutiefst besorgt darüber, dass in den Internaten in Xinjiang fast ausschließlich in der Amtssprache unterrichtet wird und nur wenig oder gar kein Uigurisch als Unterrichtssprache verwendet wird", so die UN-Experten. Die Trennung der Kinder von ihren Familien könne dazu führen, dass sie sich zwangsweise der in China mehrheitlich gesprochenen Mandarin-Sprache anpassen und auch ihre Bräuche durch die kulturellen Praktiken der Han ersetzen.

Hunderttausende Kinder könnten betroffen sein

Wie die Fachleute am Dienstag berichten, seien von der staatlichen Zwangsmaßnahme hauptsächlich uigurische Kinder betroffen, deren Eltern sich im Exil oder in den Internierungslagern der chinesischen Regierung befänden. Die genaue Anzahl der Kinder ist unklar, doch Beobachter und Menschenrechtler gehen davon aus, dass Peking Hunderttausende Menschen in Xinjiang gegen ihren Willen in Umerziehungslager gesteckt, teils gefoltert und zu Zwangsarbeit verpflichtet hat. Dementsprechend hoch dürfte die Anzahl der Kinder sein.

Die Lager, die Peking zur gewaltsamen Umerziehung der uigurischen Menschen errichtet hat, sind bereits seit langem in der Kritik. Peking hält sie streng geheim, so dürfen Presseteams etwa nur nach vorheriger Anmeldung und unter strenger staatlicher Aufsicht in die Region. Doch ein Datenleck offenbarte im vergangenen Jahr die grausamen Umstände, unter denen die Uiguren dort von chinesischen Behörden gefangen gehalten werden.

Lehrerinnen und Lehrern droht Peking mit Strafen

Die Behörden behandelten die Kinder von Exilanten oder Internierten laut den UN-Experten wie Waisen und brächten sie nicht nur in Internaten, sondern auch in Vorschulen und Waisenhäusern unter – abgeschnitten von ihrer ursprünglichen Gemeinschaft. Lehrerinnen und Lehrern sollen zudem strenge Strafen drohen, sollten sie mit den Kindern Uigurisch sprechen. "Dies wird unweigerlich zu einem Verlust der Verbindung zu ihren Familien und Gemeinschaften führen und ihre Bindung an ihre kulturelle, religiöse und sprachliche Identität untergraben", analysieren die Experten.

"Die massive Dimension der Vorwürfe gibt Anlass zu extremer Sorge über die Verletzung von grundlegenden Menschenrechten", sagten sie. Sie hätten deshalb mit der Regierung in Peking Kontakt aufgenommen. Diese verfolgt nach Einschätzung von Experten eine rigorose Assimilationspolitik gegenüber der muslimischen Minderheit der Uiguren. Staatspräsident Xi Jinping verschärfte diesen Kurs nach seinem Amtsantritt im Jahr 2013 nochmals.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • ohchr.org: "China: Xinjiang’s forced separations and language policies for Uyghur children carry risk of forced assimilation, say UN experts" (englisch)
  • Eigene Recherchen
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