Toter Wagner-Chef? Was über Prigoschins möglichen letzten Tag bekannt ist
Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin soll bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen sein. Erst an diesem Mittwoch kam er aus Afrika zurück.
Jewgeni Prigoschin soll tot sein. Laut verschiedenen Berichten befand sich der Chef der Söldnergruppe Wagner an Bord seines Privatflugzeugs in der russischen Region Twer nordwestlich von Moskau, als es abstürzte, wie russische Medien berichten. Bestätigt ist sein Tod derzeit nicht. Was bisher zum Absturz des Flugzeugs bekannt ist, lesen Sie hier.
Das abgestürzte Flugzeug mit der Kennung RA-02795 hob laut Daten von "Flightradar24" demnach um 17.11 Uhr (deutscher Zeit) von einem Moskauer Flughafen in Richtung Sankt Petersburg ab, wo sich die Firmensitze Prigoschins befinden. Etwa zwölf Minuten nach dem Start soll der Privatjet dann bei Bologowsky in der Region Twer abgestürzt sein.
Es kursieren unterschiedliche Theorien darüber, was passiert sein könnte. Wagnernahe Quellen schreiben etwa, das Flugzeug sei von einem Projektil getroffen worden. Andere russische Militärblogger, wie Fighterbomber, sehen dafür keine Anhaltspunkte. Weitere Telegramkanäle wie der Insider VChK-OKPU berichten dagegen, dass eine Bombe kurz vor dem Start des Flugzeugs an Bord gebracht worden sein soll. Bestätigt wurde keiner dieser Berichte.
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Prigoschin war noch an diesem Mittwoch in Afrika
Erst an diesem Mittwoch sollen Prigoschin und die gesamte Führungsriege der Gruppe Wagner aus Afrika zurückgekommen sein, berichtet der Investigativjournalist Andrej Sacharow auf seinem Telegramkanal. Demnach saßen Prigoschin und alle weiteren ranghohen Kommandeure der Söldnertruppe im abgestürzten Flugzeug. "Es wäre ein Wunder, wenn er in einem anderen Flugzeug gesessen hätte."
Am Dienstag veröffentlichte der Wagner-Chef ein Video über Telegram, das ihn angeblich an einem nicht näher bestimmten Ort in Afrika zeigen soll. "Wagner führt hier Aufklärungs- und Suchmissionen durch", sagt Prigoschin, der im Video mit einem Tropenhut und schwerer Kampfmontur auftritt. "Wir machen Russland auf allen Kontinenten noch größer. Und wir machen Afrika noch freier", fährt der Wagner-Chef fort.
Außerdem wolle Wagner weitere Söldner in Afrika rekrutieren, um den sogenannten Islamischen Staat, al-Qaida und weitere "Gangster" zu besiegen, so Prigoschin.
Genauere Daten zu den letzten Stunden vor dem Absturz von Prigoschins Privatjet sind noch nicht bekannt.
- meduza.io: "Mercenary boss Yevgeny Prigozhin listed as passenger in fatal jet crash two months after mutiny" (englisch)
- flightradar24.com: "RA-02795"
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