Insider berichten Geheimtreffen der mächtigsten Spione der Welt
Am Rande des Shangri-La-Dialogs in Singapur trafen sich die weltweit wichtigsten Spionagechefs zu einem Plausch. Offenbar nicht zum ersten Mal.
Hochrangige Beamte von etwa zwei Dutzend der wichtigsten Geheimdienste der Welt haben sich laut Insidern am Rande des Shangri-La-Dialogs in Singapur zu einer geheimen Sitzung getroffen. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters am Sonntag.
"Das Treffen ist ein wichtiger Bestandteil der internationalen Schattendiplomatie", so eine Person, die mit der Angelegenheit vertraut ist. Es gehe darum, "ein tieferes Verständnis der jeweiligen Interessen und Ziele" zu gewinnen. Es gebe zudem einen Kodex unter den Geheimdiensten: "Sie können reden, wenn eine formellere und offene Diplomatie schwieriger ist."
Das sei sehr wichtig in Zeiten der weltweiten Spannungen, und der Austausch in Singapur trage dazu bei, den Dialog fortzuführen. Der Ton bei dem Treffen sei kollegial und kooperativ und nicht konfrontativ gewesen, sagte eine weitere Quelle zu Reuters.
USA, China und Indien dabei
Die USA seien durch die Direktorin der Nationalen Geheimdienste (DNI), Avril Haines, vertreten worden. Neben chinesischen Offiziellen war auch Samant Goel, der Leiter des indischen Auslandsgeheimdienstes, anwesend, wie ein indischer Informant Reuters bestätigt.
"Die Teilnehmer des Shangri-La-Dialogs, darunter auch hochrangige Beamte der Nachrichtendienste, nutzen die Gelegenheit, ihre Amtskollegen zu treffen", bestätigt ein Sprecher des singapurischen Verteidigungsministeriums. Solche Treffen würden von der Regierung Singapurs organisiert und fänden seit mehreren Jahren diskret an einem separaten Ort neben dem Sicherheitsgipfel statt, so eine Quelle zu Reuters.
Offiziell wird das Treffen offenbar totgeschwiegen: Auf Anfrage von Reuters sagt die US-Botschaft in Singapur, sie habe keine Informationen über das Treffen. Die chinesische und die indische Regierung reagierten bislang nicht auf die Anfragen der Nachrichtenagentur.
- Nachrichtenagentur Reuters