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Militärparade am "Tag des Sieges" in Russland: Putins Parade ist winzig


Putins Mini-Parade
Am "Tag des Sieges" rollt ein einzelner Panzer durch Moskau

Von t-online, tos

Aktualisiert am 09.05.2023Lesedauer: 3 Min.
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Wladimir Putin: Russlands Präsident sprach am "Tag des Sieges" von echtem Krieg aus dem Westen. (Quelle: reuters)

Eigentlich nutzt Russland die Militärparade zum "Tag des Sieges", um militärische Stärke zu zeigen. In diesem Jahr bot sich allerdings ein ganz anderes Bild.

Der "Tag des Sieges über den Nationalsozialismus" am 9. Mai ist ein wichtiger Feiertag in Russland. Neben vielen Siegesparaden in kleineren Städten zeigt die Führung des Kremls normalerweise bei einer großen Parade in Moskau ihr neuestes Kriegsgerät.

Nicht so im Jahr 2023. Wo voriges Jahr noch etliche moderne Kampfpanzer des Typs T-90 über den Roten Platz rollten und Putin sogar seinen neuesten Panzertyp T-14 "Armata" auffahren ließ, war in diesem Jahr nur ein Kettenfahrzeug zu sehen – ein einsamer T-34-Kampfpanzer führte die zusammengeschrumpfte Parade an. Modern ist dieser Panzertyp keineswegs: Er wurde von 1940 bis 1958 produziert und diente der Roten Armee hauptsächlich im Zweiten Weltkrieg.

Russische Armee verlor viele Panzer in der Ukraine

So gut wie keine Panzer auf der wichtigsten Militärparade des Jahres? Das mag zunächst verwundern, erscheint aber logisch, wenn man sich die Verluste der Russen in ihrem Krieg gegen die Ukraine anschaut. Westliche Beobachter gingen schon im März davon aus, dass Russlands Armee etwa 2.000 Kampfpanzer verloren hat – und damit etwa die Hälfte ihrer vor dem Krieg existierenden Panzerflotte.

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Auch abseits der Kettenfahrzeuge war die Militärparade für all jene eine Enttäuschung, die sich einen Überblick über eventuelle Neuentwicklungen der russischen Militärindustrie verschaffen wollten.

Musste sich Putin Fahrzeuge aus Tschetschenien borgen?

Nach dem T-34-Kampfpanzer, der im Übrigen jedes Jahr die Parade in Moskau anführt, folgten sieben gepanzerte Truppentransporter vom Typ GAZ "Tigr", sechs VPK "Volk" und zehn dreiachsige Truppentransporter Z-STS. Militäranalyst Oliver Alexander erklärte auf Twitter, die dreiachsigen Z-STS stünden normalerweise im Dienst der tschetschenischen Streitkräfte unter Putins Verbündetem Ramsan Kadyrow und seien von der russischen Armee geborgt worden, um die Anzahl der präsentierten Fahrzeuge zu erhöhen.

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Die genaue Zahl der gepanzerten Truppentransporter BTR-82A war nicht genau einzuschätzen – die von der russischen Regie ausgewählten Kameraperspektiven zeigten lieber die Innenräume der Fahrzeuge. Mehr als zwei dürften es allerdings nicht gewesen sein. Das lässt darauf schließen, dass die Russen nicht zeigen wollten, wie wenig Kriegsgerät wirklich bei der Parade präsentiert wurde.

Keine modernen Kampfpanzer auf der Parade

Im Vorjahr hatte Russland nach den Truppentransportern einige Kampfpanzer gezeigt. Dieses Jahr folgten direkt im Anschluss die mobilen Abschusssysteme für verschiedene Raketentypen, die in normalen Jahren, in denen Russland keine gigantischen Verluste in Angriffskriegen erleidet, den Höhepunkt der Parade und gleichzeitig deren Abschluss darstellen.

In diesem Jahr präsentierte die Militärführung sechs Iskander-Raketensysteme und sechs S-400-Boden-Luft-Raketensysteme. Außerdem fuhren noch drei RS-24-"Jars"-Interkontinentalraketen mit nuklearer Kapazität über den Roten Platz. Abgerundet wurde die winzige Parade von drei Radschützenpanzern vom Typ VPK-7829 "Bumerang".

Show der Luftwaffe wurde abgesagt

Insgesamt waren bei der Parade nicht mehr als 51 Fahrzeuge zu sehen. Schon im Vorjahr war die Zahl von 197 im Jahr 2021 auf 131 gefallen. Das lässt auf hohe Verluste in den russischen Reihen schließen – ansonsten hätte die Militärführung vermutlich deutlich mehr Kriegsgerät in Moskau auffahren lassen.

Und noch ein Umstand der Parade fiel auf: Die russische Luftwaffe hatte überhaupt keinen Auftritt bei der Parade am "Tag des Sieges". Nicht einmal den traditionellen Überflug verschiedener Kampfflugzeuge gab es – im vergangenen Jahr war dieser noch wegen des vermeintlichen schlechten Wetters abgesagt worden.

Zu den Gründen der Absage in diesem Jahr machte die Russlands Militär keine Angaben. Am Wetter kann es allerdings nicht gelegen haben – bei strahlendem Sonnenschein und einer Temperatur von zwölf Grad gab es in Moskau eigentlich perfektes Parade-Wetter.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Liveübertragung der russischen Militärparade am 9. Mai
  • Twitterprofil von @OAlexanderDK
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