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Medizinlabor im Sudan besetzt: WHO warnt – "extrem gefährliche" Situation


Tödliche Krankheitserreger eingelagert
Kämpfer besetzen Biolabor im Sudan – WHO warnt

Von afp, reuters
Aktualisiert am 26.04.2023Lesedauer: 1 Min.
Rauch steigt in der sudanesischen Hauptstadt Khartum auf (Archivbild): Die WHO erklärte, ein Labor mit gefährlichen Erregern sei besetzt worden.Vergrößern des Bildes
Rauch steigt in der sudanesischen Hauptstadt Khartum auf (Archivbild): Die WHO erklärte, ein Labor mit gefährlichen Erregern sei besetzt worden. (Quelle: IMAGO/Mohamed Khidir)

Ein Labor mit gefährlichen Erregern ist nach Angaben der WHO im Sudan von Kämpfern besetzt worden. Die Organisation warnt, die Situation sei "extrem gefährlich".

Kämpfer im Sudan haben nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO ein staatliches Medizinlabor besetzt. In der Einrichtung sollen Proben der Erreger von Krankheiten wie Polio, Cholera und den Masern gelagert sein. Die Organisation warnte am Dienstag, dies schaffe eine "extrem, extrem gefährliche" Situation.

"Die Besetzung des Medizinlabors durch eine Konfliktpartei stellt ein sehr großes biologisches Risiko dar", sagte der WHO-Vertreter im Sudan, Nima Saeed Abid, per Videoschalte bei einer Pressekonferenz in Genf. Er betonte, dass in dem Labor Proben verschiedener potenziell tödlicher Krankheitserreger wie Cholera oder Kinderlähmung gelagert würden. Abid sagte, er habe einen Anruf vom Chef des nationalen Labors in Khartum erhalten. Diese habe ihn über die Besetzung informiert. Unklar ist aber, welche der beiden Konfliktparteien eingedrungen sei.

Evakuierung von Deutschen abgeschlossen

Im Sudan kämpfen seit dem 15. April die sudanesischen Streitkräfte und die paramilitärische Gruppe Rapid Support Forces (RSF) um die Macht. Dabei sind mindestens 459 Menschen getötet und über 4.000 verletzt worden. Seit Montag Mitternacht gilt die US-vermittelte 72-stündige Waffenruhe. Zwei zuvor von beiden Konfliktparteien vereinbarte Feuerpausen waren nicht eingehalten worden.

Neben anderen Staaten hatte auch Deutschland Bürger aus dem Land ausgeflogen. Die Bundeswehr erklärte in der Nacht zum Mittwoch die Evakuierung für beendet. Ein Luftwaffenflugzeug des Typs A400M landete am Dienstagabend mit rund 120 Menschen an Bord in Jordanien.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen AFP und Reuters
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