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Ukraine-Krieg | Millionäre kehren Russland massenhaft den Rücken: "Blutet aus"


"Blutet regelrecht aus"
Millionäre kehren Russland massenhaft den Rücken

Von t-online, mk

Aktualisiert am 14.06.2022Lesedauer: 2 Min.
Männer auf Booten in einem Moskauer Jachthafen: 15 Prozent aller russischen Millionäre dürften das Land bis Ende 2022 verlassen haben.Männer auf Booten in einem Moskauer Jachthafen: 15 Prozent aller russischen Millionäre dürften das Land bis Ende 2022 verlassen haben.Vergrößern des Bildes
Männer auf Booten in einem Moskauer Jachthafen: 15 Prozent aller russischen Millionäre dürften das Land bis Ende 2022 verlassen haben. (Quelle: imago-images-bilder)

Der Überfall auf die Ukraine beschleunigt die Abwanderung reicher Russen ins Ausland, so eine Studie. Doch inzwischen profitieren andere Länder schon von den vermögenden Einwanderern.

Bis Ende des Jahres dürften mehr als 15.000 russische Staatsbürger mit einem Vermögen von mehr als einer Million US-Dollar ihr Heimatland verlassen haben und damit einen Trend beschleunigen, der seit mehr als einem Jahrzehnt anhält. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung von Migrationsdaten im Auftrag der Londoner Agentur Henley & Partners, die Staatsbürgerschaften begehrter Länder an reiche Russen vermittelt. Die Zahl entspreche 15 Prozent aller russischen Millionäre, heißt es.

"Russland blutet bei Millionären regelrecht aus", zitiert der "Guardian" den Studienleiter Andrew Amoils. Vermögende Russen hätten das Land im vergangenen Jahrzehnt in stetig wachsenden Zahlen verlassen, ein Anzeichen für große gesellschaftliche Probleme, so Amoils: "Historisch betrachtet kommt vor dem Zusammenbruch eines großen Landes die beschleunigte Abwanderung der Reichen, weil diese die Mittel haben, als Erste zu gehen."

Diese Länder sind bei reichen Auswanderern beliebt

Noch gravierender als in Russland ist der Verlust an privatem Reichtum der Studie zufolge in der Ukraine. 2.800 Millionäre oder 42 Prozent aller Hochvermögenden dürften das Land bis Ende des Jahres verlassen haben. Weltweit zählt die Studie 15 Millionen Menschen zu den Hochvermögenden mit mehr als einer Million US-Dollar Kapital. Große Veränderungen registriert die Studie bei den beliebtesten Zielländern für reiche Auswanderer.

"Großbritannien ist nicht mehr der wichtigste Umschlagplatz für internationales Geld, und die USA verlieren rasch an Bedeutung als Magnet für den globalen Reichtum", sagt Andrew Amoils. "Die Vereinigten Arabischen Emirate dürften die USA als attraktivstes Einwanderungsland ablösen." Um die 4.000 Hochvermögende sollen in diesem Jahr in das arabische Land einwandern, gefolgt von Australien mit 3.500, Singapur mit 2.800 und Israel mit 2.500 Personen. Weiter hoch im Kurs stehen der Studie zufolge "die drei M" – Malta, Mauritius und Monaco.

Allein im Inselstaat Malta sei das private Dollarvermögen zwischen 2011 und 2021 um 87 Prozent gewachsen, in diesem Jahr sollen 300 weitere Millionäre dort einwandern. Malta gehört zu jenen EU-Ländern, die reichen Einwanderern eine unkomplizierte Einbürgerung anbieten. Das EU-Parlament forderte im März ein Verbot dieser "goldenen Pässe", einer Praxis, die auch den Niederlanden, Spanien, Italien und Portugal vorgeworfen wird. Die Insel Mauritius und der Stadtstaat Monaco locken vor allem mit niedrigen bis nicht vorhandenen Steueransprüchen an Reiche.

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