"Übelkeit und Schwindel" Gerüchte über medizinischen Notfall bei Wladimir Putin
Wladimir Putin hat seine jährliche Fragerunde im Staatsfernsehen überraschend verschoben. Nun meldet ein angeblicher Kreml-Insider, der Grund seien ernsthafte gesundheitliche Probleme.
Russlands Präsident Wladimir Putin soll kürzlich einen Schwächeanfall erlitten haben. Das berichtet der Telegram-Kanal "General SVR", der nach eigenen Angaben von einem Insider des Kremls betrieben wird und in den vergangenen Wochen immer wieder über medizinische Probleme Putins berichtet hat.
Der russische Machthaber soll demnach während einer Sitzung über starke Übelkeit, Schwäche und Schwindel geklagt haben. Wann genau es zu dem Vorfall gekommen sein soll, wird nicht erwähnt. Eine offizielle Bestätigung für diese Angaben gibt es nicht. Gerüchte über gesundheitliche Probleme Putins halten sich aber seit Monaten hartnäckig, einige Berichte über eine mögliche Krebserkrankung beriefen sich dabei auch auf westliche Geheimdienste.
Wirbel um abgesagten TV-Termin
Auslöser der neuen Gerüchte ist, dass Putin jüngst seine jährliche Fragestunde im Staatsfernsehen abgesagt hat. Das sei eine dringende Empfehlung seiner Ärzte gewesen, berichtet "General SVR".
Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte der Agentur Interfax zufolge, die Vorbereitungen für das Ereignis liefen. Nachdem er ursprünglich einen Termin nach dem Internationalen Petersburger Wirtschaftsforum Mitte Juni in Aussicht gestellt hatte, schloss er nun eine Austragung im Juni allerdings aus. In den vergangenen Jahren war die Fragestunde – bis auf eine Ausnahme im Covid-Jahr 2020 – immer im Juni veranstaltet worden.
"Der direkte Draht" ist eine stundenlange Live-Sendung, in der die russischen Bürger dem Kremlchef ihre persönlichen Sorgen schildern können. Der TV-Marathon gibt Putin dabei die Möglichkeit, sich der Bevölkerung als fürsorglicher Landesvater zu präsentieren.
Gründe für die Verschiebung nannte Peskow offiziell nicht. Zuvor war spekuliert worden, sie könnte mit Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine zusammenhängen, in dem die russische Armee Beobachtern zufolge deutlich schlechter vorankommt als geplant. Putin ist seit dem von ihm Ende Februar befohlenen Einmarsch ins Nachbarland nur selten öffentlich aufgetreten.
- The Sun: "Putin brauchte dringende medizinische Hilfe" (Englisch)
- Nachrichtenagentur dpa