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Ukraine: Lauterbach und Özdemir zu Besuch in Lwiw und Kiew


Lauterbach und Özdemir in der Ukraine
"Werden Sie unterstützen in diesem barbarischen Krieg"

Von dpa, afp, mam

10.06.2022Lesedauer: 2 Min.
Karl Lauterbach bei einem Kriegsverwundeten in Lwiw: Hier zeigt ihm ein Patient eine Kugel, die sein Bein getroffen hat.Vergrößern des Bildes
Karl Lauterbach bei einem Kriegsverwundeten in Lwiw: Hier zeigt ihm ein Patient eine Kugel, die sein Bein getroffen hat. (Quelle: Thomas Koehler/dpa-bilder)

Zwei Bundesminister in der Ukraine: Landwirtschaftsminister Özdemir ist in der Hauptstadt, Gesundheitsminister Lauterbach besucht Verletzte in Lwiw. Beide stellen Unterstützung in Aussicht.

Gleich zwei Bundesminister – Cem Özdemir, Bundesagrarminister (Grüne) und Karl Lauterbach, Bundesgesundheitsminister (SPD) – sind am Freitag in die Ukraine gereist.

Bei ihrem Besuch versprachen die Politiker dem von Russland angegriffenem Land Hilfen, sowohl für die Landwirtschaft als auch für Verwundete und Kranke.

Özdemir: "Das wäre für die Ukraine Kamikaze"

"Der Erfolg der ukrainischen Landwirtschaft ist nicht nur für die Ukraine wichtig, er ist für uns alle wichtig", sagte Özdemir bei einem Besuch in einem Agrarkolleg in Nemischajewe bei Kiew. Bei seiner Reise ging es angesichts blockierter Häfen auch um alternative Wege für Ausfuhren des Landes zur weltweiten Ernährungssicherung. Konkret will Deutschland unter anderem mit Geld für Tierarzneimittel helfen.

Özdemir machte klar, dass es ihm mit seinem Besuch vor allem um ein Zeichen der Solidarität mit der angegriffenen Ukraine gehe. Die wichtigste Frage sei, dass der von Russlands Präsident Wladimir Putin begonnene Krieg so schnell wie möglich ende, sagte er nach einem Gespräch mit seinem Amtskollegen Mykola Solskyj in Kiew. All die Probleme mit der Lebensmittelversorgung in der Ukraine und im Rest der Welt, für die die Ukraine ja traditionell eine wichtige Rolle spiele, gäbe es ohne den "feigen Angriffskrieg" Putins nicht.

"Jede andere Lösung ist eine zweit-, drittbeste Lösung. Wir wissen es", sagte Özdemir. "Trotzdem müssen wir es machen." Er teile Skepsis in der Ukraine, dass Russland angeblich bereit wäre, Korridore für Agrarexporte über das Schwarze Meer zu ermöglichen. "Das wäre für die Ukraine Kamikaze, sich auf das Wort von Putin zu verlassen, ohne dass es glaubwürdige, wirksame militärische Garantien gibt, dass die Sicherheit der ukrainischen Häfen und der Schiffe abgesichert ist."

Lauterbach: "Wir werden alles tun, was wir können"

Während sich Özdemir in Kiew aufhielt, reiste Lauterbach in die Westukraine nach Lwiw. Dort wurde er von seinem ukrainischen Amtskollegen Viktor Ljaschko empfangen, mit dem er an einer Geberkonferenz für den Aufbau eines Reha-Zentrums für Kriegsversehrte teilnahm.

Beim Besuch mehrerer Krankenhäuser sprach Lauterbach mit Verletzten. Dort sagte er dem Land umfassende und konkrete Hilfe aus Deutschland bei der Versorgung von Kriegsopfern zu. "Dies ist der Beginn einer andauernden Zusammenarbeit", sagte Lauterbach. "Wir werden alles tun, was wir können, um Sie zu unterstützen in diesem ungerechtfertigten, unmenschlichen und barbarischen Krieg."

Die anlaufende medizinische Hilfe soll auf mehreren Ebenen stattfinden, wie Lauterbach erläuterte. Aufgebaut werden sollen etwa Traumazentren für Verletzte sowie spezielle Container-Werkstätten zur Herstellung von Prothesen. Weiter berichtete Lauterbach, auf Vermittlung seines Hauses über die Bundesärztekammer hätten sich 200 Chirurgen und Notfallmediziner für einen Einsatz in der Ukraine angeboten. Sie wollten dort "so schnell wie möglich" zum Einsatz kommen.

Der SPD-Politiker unterstrich: "Wir sorgen für technische Unterstützung, wir sorgen für Nachschub und wir sorgen für Ärztinnen und Ärzte." Ferner bilde das Unfallkrankenhaus Berlin ukrainische Ärztinnen und Ärzte für die Behandlung von Verbrennungswunden aus. Ukrainische Krankenhäuser sollen zudem an eine telemedizinischen Beratung für die Behandlung schwer verletzter Patienten angeschlossen werden. Lauterbach wurde bei seinem Besuch von einem Team von Chirurgen und Spezialisten begleitet.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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