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"Harpoon": Mit dieser Waffe kann die Ukraine die Seeblockade brechen


Antischiffsrakete "Harpoon"
Mit dieser Waffe kann die Ukraine die Seeblockade brechen

Von t-online, mk

Aktualisiert am 27.05.2022Lesedauer: 2 Min.
US-Soldaten montieren eine "Harpoon" an einem Flugzeug: Der Sprengkopf der Rakete explodiert erst im Inneren eines getroffenen Schiffs. (Archivfoto)Vergrößern des Bildes
US-Soldaten montieren eine "Harpoon" an einem Flugzeug: Der Sprengkopf der Rakete explodiert erst im Inneren eines getroffenen Schiffs. (Archivfoto) (Quelle: ZUMA Wire/imago-images-bilder)

Russland blockiert die ukrainischen Seehäfen, Millionen Tonnen Getreide können nicht verschifft werden, weltweit drohen Hungerkatastrophen. Eine Waffenlieferung aus Dänemark soll das Schlimmste abwenden.

Nur knapp über der Wasseroberfläche und fast mit Schallgeschwindigkeit rast die "Harpoon" auf ihr Ziel zu, erst auf den letzten zwei Kilometern geht das Geschoss in einen steilen Steigflug, um dann von oben einzuschlagen. Selbst größere Schiffe wie Fregatten und Zerstörer können nach nur einem Treffer mit der Antischiffsrakete sinken. Im Kampf der Ukraine gegen die russische Seeblockade soll das Waffensystem jetzt die Wende bringen.

Auf Vermittlung der US-Regierung hat sich Dänemark zur Lieferung des Waffensystems an die Ukraine bereit erklärt, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters. Über die genaue Zahl von Raketen und Abschussrampen gibt es bislang keine Angaben. Dem Marineexperten Bryan Clark zufolge reichen schon 12 bis 24 "Harpoons", um die russische Flotte zur Aufgabe der Seeblockade zu zwingen: "Sie können sich im Schwarzen Meer nirgendwo verstecken", sagte Clark dem ZDF.

"Dann wären die Transportwege offen"

Abgefeuert werden kann die "Harpoon" von Kriegsschiffen, von U-Booten, von Flugzeugen und von mobilen Abschussrampen an Land. Welches System die Ukraine erhalten soll, ist unklar. Die Reichweite der Rakete gibt Hersteller Boeing mit 110 bis 315 Kilometer an, abhängig von der Variante und des verwendeten Sprengkopfes. Ins Ziel geleitet wird die Rakete von GPS-Satelliten. Beim Aufprall durchschlägt die "Harpoon" zunächst die Schiffswand, die Sprengladung detoniert erst im Inneren – das macht die Rakete besonders verheerend.

"Sollte es der Ukraine gelingen, mit landgestützten Antischiffsraketen eine Sperrzone gegen russische Schiffe zu errichten, würde die Seeblockade wahrscheinlich enden und die Transportwege wären offen", schreibt das US-Fachmagazin "Naval News" zur geplanten Lieferung der "Harpoon" an die Ukraine. 20 russische Marineschiffe sollen sich derzeit nach Angaben des britischen Verteidigungsministeriums im Schwarzen Meer aufhalten, darunter auch U-Boote.

Ukraine verfügt auch über eigene Antischiffsraketen

Russland blockiert seit Monaten die Häfen von Odessa und Mykolajiw, die unter ukrainischer Kontrolle stehen. Vor allem Odessa ist ein Zentrum für den landwirtschaftlichen Export – auch für andere osteuropäische Länder. Das Getreide kam per Bahn an und wurde von Odessa aus in die Welt verschifft. Der Krieg "droht Dutzende Millionen Menschen in die Ernährungsunsicherheit zu stürzen", warnte UN-Generalsekretär António Guterres vergangene Woche. "Unterernährung, massenhafter Hunger und Hungersnot" über viele Jahre hinweg könnten folgen.

Mit der "Neptun" verfügt die Ukraine auch über eine selbst entwickelte Antischiffsrakete. Zwei davon kamen nach ukrainischen Angaben bei der Versenkung der "Moskwa" Mitte April zum Einsatz. Der Verlust des Flaggschiffes der Schwarzmeerflotte hatte Russland schwer getroffen. Der Bestand soll allerdings gering sein.

Verwendete Quellen
  • Bericht der Nachrichtenagentur Reuters
  • ZDF: Harpoon-Raketen für die Ukraine: Eine ernste Bedrohung für Putins Marine?
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