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Corona in Russland: Zwei Ärzte nach Kritik durch Fenstersturz gestorben


Mysteriöse Todesumstände
Zwei russische Ärzte nach Systemkritik durch Fenstersturz gestorben

Von t-online
Aktualisiert am 05.05.2020Lesedauer: 2 Min.
Ein Krankenwagen in Moskau: In Russland sind innerhalb weniger Tage mehrere Ärzte aus Krankenhausfenstern gestürzt, zwei von ihnen starben.Vergrößern des Bildes
Ein Krankenwagen in Moskau: In Russland sind innerhalb weniger Tage mehrere Ärzte aus Krankenhausfenstern gestürzt, zwei von ihnen starben. (Quelle: Poolfoto/imago-images-bilder)
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In Russland sind drei Ärzte aus Fenstern in ihren jeweiligen Krankenhäusern gestürzt. Zwei von ihnen sind gestorben. Zuvor hatten alle den Umgang der Regierung mit der Corona-Pandemie kritisiert.

Zwei Ärzte sind in einem Krankenhaus in Russland offenbar durch Stürze aus dem Fenster gestorben, ein dritter wurde schwer verletzt. Zuvor hatten sie sich über den Umgang Russlands mit der Corona-Pandemie und über die Arbeitsbedingungen für Ärzte und Krankenschwestern kritisch geäußert.

Ambulanzarzt erleidet Schädelbruch

Einer der Ärzte ist Alexander Shulepov. Er arbeite in einer Ambulanz in der westlichen Region Woronesch in Russland und habe am 22. April in den sozialen Medien ein Video veröffentlicht, berichtet "Buzzfeed". Demnach habe er darin über den Mangel an medizinischer Versorgung und über die Tatsache, dass er trotz positiver Corona-Testung zur Arbeit gezwungen worden sei, gesprochen. Zehn Tage später sei er unter mysteriösen Umständen aus einem Krankenhausfenster gestürzt, wie lokale Medien berichteten. Der 37-jährige Shulepow überlebte den Sturz aus dem zweiten Stock, erlitt jedoch einen Schädelbruch und befände sich derzeit in einem kritischen Zustand.

Zuvor sollen bereits zwei Ärzte auf diese Weise ums Leben gekommen sein. Am Freitag war, Medienberichten zufolge, Jelena Nepomnjaschtschaja, die Chefarztin eines Krankenhauses für Kriegsveteranen in der sibirischen Stadt Krasnojarsk, gestorben. Sie war aus ihrem Bürofenster im fünften Stock gestürzt. Sie soll sich bei ihren Vorgesetzten über den Mangel an persönlicher Schutzausrüstung (PSA) für sich und ihre Mitarbeiter beschwert haben. Dem regionalen Gesundheitsminister gegenüber soll sie sich zudem entschieden gegen die Gründung einer eigenen Station nur für Corona-Patienten ausgesprochen haben.

Ärztin wegen Covid-19 Infektion beschuldigt

Einen Tag zuvor, am 24. April, starb Natalja Lebedewa. Die 48-jährige Leiterin des Ambulanzzentrums in Swjosdny bei Moskau sei "an den Folgen eines Unfalls" gestorben, hieß es in einer Erklärung des Moskauer Krankenhauses. Sie war mit Covid-19 ins Krankenhaus eingeliefert worden. In den Nachrichtensendern Moskowskij Komsomolez und REN TV hieß es unter Berufung auf Lebedewas Kollegen, sie sei aus einem Fenster gefallen und habe sich möglicherweise umgebracht. Ihre Vorgesetzten sollen sie beschuldigt haben, mehrere ihrer Kollegen mit dem Coronavirus infiziert zu haben. Die Polizei hat die Berichte nicht bestätigt.

Nachdem der russische Präsident Wladimir Putin Mitte April behauptet hatte, die Coronavirus-Situation im Land sei vollständig unter Kontrolle, zwang ihn ein Ausbruch dazu, zusammen mit den regionalen Behörden strikte Maßnahmen zur sozialen Distanzierung zu ergreifen. Einige Beobachter sagten, dass die russischen Behörden möglicherweise die Zahl der Coronavirus-Fälle und der Todesfälle durch Covid-19 aufgrund weniger Tests zu niedrig angeben.

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