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Präsidentenwahl in Ägypten: Staatsmedien verkünden Sieg von Al-Sisi


Wahl in Ägypten
Staatsmedien verkünden Erdrutschsieg für Sisi

Von afp, ap
Aktualisiert am 29.03.2018Lesedauer: 2 Min.
Abdel Fattah al-Sisi: Der amtierende Präsident Ägyptens bei der Stimmabgabe.Vergrößern des Bildes
Abdel Fattah al-Sisi: Der amtierende Präsident Ägyptens bei der Stimmabgabe. (Quelle: Egyptian Presidency/dpa-bilder)
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Abdel Fattah al-Sisi beherrscht Ägypten im Stil eines Autokraten. Jetzt ließ er sich in einem international stark kritisierten Wahlgang im Amt bestätigen. Das Ergebnis mutet sozialistisch an.

Bei der Präsidentenwahl in Ägypten ist Staatschef Abdel Fattah al-Sisi nach Angaben der Staatsmedien im Amt bestätigt worden. Nach ersten Prognosen habe er 92 Prozent der Stimmen auf sich vereint, melden die Zeitung "Achbar al-Dschum" sowie die Nachrichtenagentur Mena.

Ein deutlicher Sieg von Amtsinhaber Sisi galt bei der international kritisierten Wahl als sicher. Sämtliche Widersacher des Präsidenten waren verhaftet worden oder hatten ihre Bewerbung zurückgezogen. Der einzige weitere Kandidat, der weitgehend unbekannte Politiker Mussa Mostafa Mussa, hatte sich als Anhänger des Präsidenten zu erkennen gegeben.

Geringe Wahlbeteiligung

Das Augenmerk richtete sich daher vor allem auf die Wahlbeteiligung, die als Indiz der Zustimmung für den seit 2014 amtierenden Ex-General gilt. Die Behörden hofften, dass ein ausreichend großer Anteil der knapp 60 Millionen Wahlberechtigten wählen gehen würde, um der Abstimmung Legitimität zu verleihen. Beobachter sehen darin einen Grund, dass die Wahl auf drei Tage ausgedehnt wurde.

Laut einem Bericht der Zeitung "Al-Masri al-Jum" gaben etwa 25 Millionen Menschen ihre Stimme ab, die Zeitung "Al-Jum al-Sabea" schrieb von 23 Millionen. Demnach lag die Wahlbeteiligung bei etwa 40 Prozent. Die Präsidentenwahl 2014 hatte Sisi mit knapp 97 Prozent der Stimmen gewonnen. Da die Beteiligung damals zunächst nur bei 37 Prozent lag, fügten die Behörden kurzerhand einen dritten Wahltag an, sodass die Quote letztlich auf 47,5 Prozent stieg.

Eine Wahl als "Farce"

In Deutschland war scharfe Kritik an der Wahl geäußert worden. Die Grünen-Außenpolitikerin Franziska Brantner sprach von einer "Lachnummer", die Vize-Fraktionsvorsitzende der Linken, Heike Hänsel, bezeichnete die Wahl als "Farce". Beide forderten von der Bundesregierung einen Stopp von Rüstungsexporten nach Ägypten.

Sisi hatte nach dem Sturz des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi im Juli 2013 die Macht in Ägypten übernommen und wurde 2014 erstmals zum Präsidenten gewählt. Viele Ägypter sehen in ihm den "starken Mann", der dem Chaos nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Husni Mubarak durch einen Volksaufstand im Jahr 2011 ein Ende setzte.

Menschenrechtsgruppen werfen Sisi indes vor, dass seine Herrschaft mittlerweile repressiver sei als die von Mubarak. Dies und die anhaltende Wirtschaftskrise samt erheblichen Preissteigerungen schaden dem Ansehen des ägyptischen Staatschefs, der auch wirtschaftliche Stabilität versprochen hatte.

Verwendete Quellen
  • AFP, AP
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