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Türkei: Polizei setzt Tränengas gegen Frauen-Demo ein


Vor dem Weltfrauentag
Türkische Polizei setzt Tränengas gegen Frauen-Demo ein

Von dpa
05.03.2018Lesedauer: 1 Min.
Eine Frau schreit, während zwei Polizisten sie festnehmen: Die Polizei hat einen Protest in Ankara aufgelöst, der kurz vor dem Weltfrauentag stattfand.Vergrößern des Bildes
Eine Frau schreit, während zwei Polizisten sie festnehmen: Die Polizei hat einen Protest in Ankara aufgelöst, der kurz vor dem Weltfrauentag stattfand. (Quelle: Stringer/Reuters-bilder)

Wenige Tage vor dem Weltfrauentag hat die türkische Polizei eine Demonstration in der Hauptstadt Ankara aufgelöst. Die Sicherheitskräfte setzten Tränengas und Plastikgeschosse ein.

Die Einsatzkräfte hätten eingegriffen, als eine Gruppe von Frauen am Vortag eine Erklärung verlesen wollte, berichtete die regierungskritische Zeitung "Birgün" am Montag. Nach Angaben der Frauenplattform Ankara, die den Protest organisiert hatte, wurden vorübergehend 18 Aktivistinnen festgenommen. Sie seien inzwischen wieder auf freiem Fuß.

"Der Kampf der Frauen kann nicht verhindert werden. Es lebe der 8. März", teilte die Plattform auf ihrer Facebook-Seite mit. Für den Weltfrauentag am 8. März haben Frauenorganisationen in der Türkei Demonstrationen angekündigt. Unter anderem ist ein Protest am Donnerstagabend auf der zentralen Einkaufsstraße Istiklal in Istanbul geplant.

In den vergangenen Jahren hatten Demonstrantinnen unter anderem die Politik der islamisch-konservativen AKP-Regierung kritisiert. Vor allem Äußerungen von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan über die Rolle der Frau sorgen immer wieder für Aufregung. Etwa hatte der Staatschef den Türkinnen in der Vergangenheit empfohlen, mindestens drei Kinder zu gebären und Verhütung als "Verrat" bezeichnet.

Thema bei den Protesten ist auch immer wieder Gewalt gegen Frauen in der Türkei. Alleine im Jahr 2017 wurden in dem Land nach Angaben der Nichtregierungsorganisation (NGO) "Wir werden Frauenmorde stoppen" 338 Frauen ermordet. Oft wird die Tat nach Angaben der NGO von Ex-Partnern oder Ehemännern verübt.

Verwendete Quellen
  • dpa
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