Asylpolitik in Polen Flüchtlingskinder sollen nicht an öffentliche Schulen
Flüchtlingskinder sollen in Polen nicht an öffentlichen Schulen, sondern in den Auffangzentren unterrichtet werden. Kritik daran weist die Regierung zurück.
Polen will Flüchtlingskinder in den Auffangzentren anstatt in regulären Schulen unterrichten lassen. Nach einem auf der Internetseite des Innenministeriums veröffentlichten Dokument sollen die Kommunen entscheiden können, ob sie den derzeitigen Status beibehalten oder Lehrer in Auffangzentren entsenden.
Die Zeitung "Dziennik Gazeta Prawna" nannte den Plan ein "Bildungsgetto für Flüchtlinge". Das Innenministerium nannte die Zeitungsüberschrift absurd und unfair. Der Vorschlag werde noch einmal überarbeitet. Ziel sei es nicht, die Kinder von Ausländern auszugrenzen, sondern Unterstützung zur Vorbereitung auf den Schulbesuch zu geben.
In polnischen Flüchtlingszentren leben nach Angaben der Ausländerbehörde 1450 Migranten, darunter 890 Kinder. Die meisten Asylsuchenden in Polen stammen demnach aus der russischen Republik Tschetschenien und sind Muslime.
Die regierende nationalistische Partei für Recht und Gerechtigkeit (PiS) fährt einen harten Kurs gegen Flüchtlinge. Die Regierung weigert sich, Migranten nach einer von der EU beschlossenen Quote aufzunehmen. In diesem Jahr stehen Kommunalwahlen an, im kommenden Jahr Parlamentswahlen. In Umfragen liegt die PiS mit ihrem harten Kurs bei rund 40 Prozent.
- Reuters