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Supermärkte dürfen Essen nicht mehr wegwerfen | So erfolgreich ist Frankreichs Gesetz gegen Lebensmittelverschwendung wirklich


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Supermärkte dürfen Essen nicht mehr wegwerfen
So erfolgreich ist Frankreichs Gesetz gegen Lebensmittelverschwendung wirklich

Von Tibor Martini

Aktualisiert am 25.02.2018Lesedauer: 2 Min.
Ein Mitarbeiter von „Banques Alimentaires“ schiebt mehrere Kisten mit Essen durch einen französischen Supermarkt. Alle größeren Supermärkte sind seit 2 Jahren dazu verpflichtet, unverkauftes Essen zu verschenken.Vergrößern des Bildes
Ein Mitarbeiter von „Banques Alimentaires“ schiebt mehrere Kisten mit Essen durch einen französischen Supermarkt. Alle größeren Supermärkte sind seit 2 Jahren dazu verpflichtet, unverkauftes Essen zu verschenken. (Quelle: Reuters-bilder)

Seit knapp zwei Jahren gibt es in Frankreich ein Gesetz, das es Supermärkten verbietet, Essen wegzuwerfen. Wer trotzdem nicht mit Charities und Tafeln zusammenarbeitet, muss hohe Strafen zahlen. Eine Bestandsaufnahme zeigt, wie erfolgreich das Gesetz wirklich ist.

Lebensmittelverschwendung ist in Frankreich ein großes Problem – pro Jahr wirft ein Franzose zwischen auf den Müll.

Ohne zynisch sein zu wollen: Im europäischen Vergleich ist das sogar noch relativ wenigdie UN schätzen die Lebensmittelverschwendung von Verbrauchern im Süden von Afrika und in Südasien auf 6–11 Kilo pro Jahr, während in Europa und Nordamerika pro Jahr 95–115 Kilo weggeworfen werden.

Um die Werte zu senken, hat die französische Regierung vor zwei Jahren große Supermärkte dazu verpflichtet, mit Tafeln und Hilfsorganisationen zusammenzuarbeiten.

Alle Supermärkte mit mindestens 400 Quadratmetern Ladenfläche müssen seitdem alle unverkauften, aber noch essbaren Lebensmittel an Hilfsorganisationen verschenken – wer sich nicht an das Gesetz hält, kann dafür pro Verletzung bis zu 4.500 Euro Strafe erwarten.

Lebensmittelverschwendung soll drastisch reduziert werden

Frankreich möchte mit diesem Gesetz und anderen Maßnahmen die Lebensmittelverschwendung bis 2025 halbieren.

Die Reaktionen auf das neue Gesetz waren daher größtenteils positiv: Jacques Bailet von Banques Alimentaires, einer großen französischen Hilfsorganisation, erhoffte sich von dem neuen Gesetz, dass das Gesetz die „Qualität und die Vielfalt aller Lebensmittel erhöhen“ würde, die sie erhalten und weitergeben.

Auch Jacques Creyssel, der Präsident des Einzelhandelsverbandes FCD kritisierte lediglich, dass nur die größten Supermärkte unter das Gesetz fallen würden.

So hat sich das neue Gesetz auf die Arbeit der Tafeln ausgewirkt

Eine neue Recherche von npr zeigt jetzt, dass sich das Gesetz positiv auf die Arbeit der Tafeln ausgewirkt hat.

Tafel-Präsident Jacques Bailet lobt beispielsweise, dass seine Organisationen nun auch Essen von Herstellern bekämen, die das vorher verboten hätten: „Es gab einen Hersteller, der Sandwiches für eine ganz bestimmte Supermarkt-Marke nicht verschenken durfte. Aber jetzt bekommen wir von ihnen 30.000 Sandwiches pro Monat – Essen, das vorher weggeworfen worden wäre.

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Auch seine Hoffnungen auf mehr Qualität und Auswahl der Lebensmittel hätten sich bestätigt. So gibt es seit dem neuen Gesetz laut Jacques Bailet mehr frische Lebensmittel und mehr Produkte, die noch einige Tage oder sogar Wochen haltbar sind. Insgesamt erhalte das Netzwerk aus 5.000 Tafeln jetzt fast die Hälfte aller Spenden direkt von Lebensmittelläden.

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