Hacker gehackt Niederländische Agenten lösten Russland-Affäre aus
Niederländische Geheimdienste haben Berichten zufolge mit entscheidenden Hinweisen die Russland-Affäre in den USA ausgelöst – indem sie russische Hacker ihrerseits hackten. Über Überwachungskameras beobachteten sie die Computerspezialisten im Auftrag des Kremls.
Jahrelang haben niederländische Agenten die russische Hacker-Gruppe "Cozy Bear" observiert und damit die Ermittlungen zur Beeinflussung der US-Wahlen in Gang gebracht. Das berichten die niederländische Tageszeitung "De Volkskrant" und der TV-Sender "Nieuwsuur". Sie berufen sich auf anonyme Quellen bei den niederländischen Geheimdiensten AIVD und MIVD sowie bei US-Sicherheitsdiensten.
Operation in der Universität Moskau
Laut dem Bericht infiltrierten die Niederländer bereits ab 2014 die Computer der Hacker in Moskau, die im Auftrag des russischen Staates gehandelt haben sollen. Demzufolge operierten etwa zehn Computerspezialisten aus einem Gebäudekomplex der Universität in Moskau. Von dort aus seien die Russen in die digitalen Systeme des Weißen Hauses, des Außenministeriums und der Zentrale der Demokratischen Partei eingedrungen.
Das blieb offenbar nicht unentdeckt: Die Niederländer verfolgten den Berichten zufolge die Vorgänge und waren demnach sogar in der Lage, die Überwachungskamera des Gebäudes zu hacken. Der Geheimdienst habe nicht nur sehen können, "was die Russen tun, sondern auch, wer es tut", schrieb der "Volskrant".
Dann habe Den Haag schließlich die USA darüber informiert, dass die Russen "Tausende E-Mails und Dokumente" der Demokratischen Partei kopiert hätten. Die FBI-Ermittlungen zur möglichen russischen Einflussnahme auf die US-Präsidentschaftswahlen kamen ins Rollen. Die US-Behörden hatten vergangenes Jahr bereits mitgeteilt, dass sie Hinweise von einem befreundeten westlichen Staat bekamen.
Heute sollen die niederländischen Agenten keinen Zugang mehr zu dem russischen Hacker-Netzwerk haben, berichten die Medien. Warum und wann der Einsatz beendet worden sei, ist nicht bekannt. Eine Sprecherin des niederländischen Geheimdienstes wollte die Recherchen nicht kommentieren.
Quellen:
- dpa, AFP
- Bericht "de Volkskrant"