Wegen Unabhängigkeitsreferendum Auswärtiges Amt mahnt Urlauber zu Vorsicht
Zwei Tage vor dem Unabhängigkeitsreferendum in Katalonien hat das Auswärtige Amt Urlauber in der spanischen Region zur Vorsicht aufgerufen.
"Eine Eskalation kann nicht ausgeschlossen werden", hieß es in einem am Freitag aktualisierten Reisehinweis des Ministeriums. Es empfahl Touristen, "die lokalen Medien zu verfolgen, größere Menschenansammlungen in dieser Zeit zu meiden und den Anweisungen von Sicherheitskräften unbedingt Folge zu leisten". Insbesondere in Barcelona könne es zu Demonstrationen kommen.
Die katalanische Regionalregierung will den Volksentscheid über die Unabhängigkeit von Spanien am Sonntag gegen den Willen der Zentralregierung und ungeachtet eines Verbots des spanischen Verfassungsgerichts abhalten. Spaniens Polizei und Justiz gehen massiv gegen die Organisation des Referendums vor.
Katz- und Mausspiel
Von den 948 Kommunen wollen sich 712 an dem Votum beteiligen. Ein Richter ordnete an, dass die Polizei ab Freitagnacht die Wahllokale abriegeln und bis Sonntag überwachen soll. In einem Umkreis von hundert Meter um die Wahllokale soll eine Abstimmung ebenfalls untersagt sein.
Auch die katalanische Polizei Mossos D'Esquadra ist an die Anweisungen aus Madrid gebunden, hat aber bekannt gegeben, dass sie diesen nur folgen werde, so lange dadurch nicht die öffentliche Ordnung in Gefahr sei. Die katalanische Regionalregierung hat die Unabhängigkeitsbefürworter auf jeden Fall aufgerufen, "friedlich" zu bleiben.
Insgesamt haben die Mossos D'Esquadra 16.800 Polizisten zur Verfügung, die spanische Guardia Civil hat 6000 Polizisten ständig in Katalonien. Madrid hat nun 10.000 zusätzliche Sicherheitskräfte in die Region entsandt.