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Türkei: Erdogan will Todesstrafe für "Putsch-Drahzieher"


Einführung der Todesstrafe
Erdogan will "Putsch-Verrätern den Kopf abreißen"

Von afp, dpa, pdi

Aktualisiert am 15.07.2017Lesedauer: 2 Min.
Der türkische Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan (M) und seine Frau Emine nehmen in Istanbul (Türkei) am "National Unity March" zur Brücke der Märtyrer teil.Vergrößern des Bildes
Der türkische Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan (M) und seine Frau Emine nehmen in Istanbul (Türkei) am "National Unity March" zur Brücke der Märtyrer teil. (Quelle: Uncredited/Presidency Press Service/AP/dpa)

Zum Jahrestag des Putschversuches in der Türkei hat Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan seine Bereitschaft zur Wiedereinführung der Todesstrafe bekräftigt. Bei einer Gedenkveranstaltung an einer Bosporusbrücke sagte Erdogan in Istanbul, er würde ein entsprechendes Gesetz unterschreiben, wenn das Parlament es verabschieden würde.

Nach dem gescheiterten Militärputsch hat Erdogan ein erbarmungsloses Vorgehen gegen die Verantwortlichen angekündigt: "Wir werden diesen Verrätern den Kopf abreißen", sagte Erdogan vor zehntausenden Anhängern in Istanbul. Zuvor hatte die Menge in Sprechchören die Wiedereinführung der Todesstrafe verlangt.

Erdogan hatte einen solchen Schritt in der Vergangenheit mehrfach ins Gespräch gebracht. Kurz nach seinem Sieg beim Verfassungsreferendum vor drei Monaten war das Thema aber wieder von der Tagesordnung verschwunden.

Erdogan äußerte sich in seiner Rede voller Abscheu über die Putschisten. Die inhaftierten Drahtzieher sollten "Uniformen wie in Guantanamo" tragen, schlug er vor. Damit spielte er auf das umstrittene US-Gefangenenlager an, in dem Terrorverdächtige festgehalten wurden und werden.

Nach seinem Auftritt in Istanbul wollte Erdogan nach Ankara fliegen. Dort wollte er in der Nacht um 2.32 Uhr (Ortszeit/1.32 Uhr MESZ) eine Ansprache im Parlament halten. Zu der Zeit hatten Putschisten vor einem Jahr das Parlament bombardiert. Die beiden größten Oppositionsparteien - die CHP und die HDP - hatten angekündigt, an der Veranstaltung in der Nacht zum Sonntag nicht teilzunehmen.

Die Türkei begeht mit einer Reihe von Gedenkfeiern und Kundgebungen den ersten Jahrestag des gescheiterten Militärputsches gegen Präsident Erdogan. Am Abend des 15. Juli 2016 hatte eine Gruppe Militärs versucht, die Macht in der Türkei an sich zu reißen. Sie besetzten Straßen und Brücken und bombardierten das Parlament und den Präsidentenpalast, doch scheiterte der Umsturzversuch am Widerstand der Bevölkerung.

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