Erdogans Erzfeind Türkei will Fethullah Gülen ausbürgern
Die türkische Regierung droht dem islamischen Prediger Fethullah Gülen mit dem Entzug seiner Staatsbürgerschaft, wenn er nicht innerhalb von drei Monaten ins Land zurückkehrt.
Gülen gehöre zu einer Gruppe von 130 Türken, die ausgebürgert werden, wenn sie die Rückkehr in die Türkei weiterhin verweigern würden, erklärte das Innenministerium in Ankara.
Auf der Liste des Innenministeriums stehen auch zwei Abgeordnete der prokurdischen Demokratischen Partei der Völker (HDP), Faysal Sariyildiz und Tugba Hezer. Der Entzug der Staatsbürgerschaft droht nach Angaben des Ministeriums solchen türkischen Staatsbürgern, gegen die ermittelt wird und deren Aufenthaltsort nicht bekannt ist.
Die Regierung macht die Bewegung des Predigers (Gülen-Bewegung) für den gescheiterten Militärputsch im vergangenen Juli verantwortlich.
Seit Jahren im Exil
Gülen lebt seit Jahren im Exil in den USA und bestreitet jede Beteiligung an dem Militärputsch vom 15. Juli 2016. Der Prediger ist ein früherer Verbündeter von Staatschef Recep Tayyip Erdogan, mit dem er sich 2013 aber überwarf.
Nach dem Putschversuch hatte die türkische Regierung rund 100.000 Mitarbeiter aus dem Staatsdienst entlassen und mehr als 47.000 Menschen festnehmen lassen.